Eine Odyssee (sehr viel Text)


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Pöl Uli am 25. November 2003 20:10:01:

Servus Pölers,

nun kommt der ausführliche Bericht der Odyssee in das gelobte Land.
Doch vorher möchte ich mich herzlichst bei den vielen Helfern, die mich aktiv, passiv und gedanklich bei der Problembewältigung unterstützten, bedanken.
Es waren um sie namentlich zu nennen: Jockel, Arpit, Lucki, Simon, Roland, Alex, Hermann.
Ein ganz besonderer Dank geht an Paddy und Chris (dazu später mehr). Wenn ich jemanden zu erwähnen vergessen habe, bitte ich um Entschuldigung.

Es ist schön zu wissen, dass da draussen viele nette Leute sind, die einen uneigennützlich Helfen. Ohne deren Hilfe wäre ich auf einen gelben Engel angewiesen gewesen, der mich zur nächsten Werkstatt geschleppt hätte, die mich dann über den Tisch gezogen hätte. Ich werde daher, wenn es allen Beteiligten recht ist, eine Spende für den PRG tätigen.

Ich lasse mal die Smilies weg. es gibt diese Art, die ich brauchen würde nicht.

Erster Akt
Am Samstag nahm das Unglück seinen Anfang. Ich wollte wegen der gewaltigen Sägerei den Förderbeginn messen und auch korrigieren. Zuerst wurde ein Wert von 1,1mm gemessen, was ja eigentlich optimal ist. Warum sägt er nun? Es wurde nachgedacht und man kam zu dem Entschluß, dass die Kompression nicht mehr ausreichend sei oder an der Pumpe ein Fehler vorliegt. Der Fehler lag an dem gezogenen Choke (nichts sagen bitte). Nochmal gemessen und nun lag der Wert bei 0,75mm. Der muß ja sägen war die einhellige Meinung. Es wurde die Pumpe gelockert und der richtige Wert eingestellt. Ein anschließender Startversuch blieb erfolglos. Der Motor wollte nicht mehr starten. Düsenalex hat dann die Pumpe verdreht und plötzlich sprang er an, er stellte den Motor nach Gehör ein, dieser lief nun kerniger.

Zeiter Akt
Der Kaltstart mit 100% am Sonntag war eigentlich bis auf die Sägerei problemlos und ich konnte meine Heimreise mit 340L Pöl und einer 60kg schweren, größeren Schachtel von einer Ebayaktion vom Frittenrobert antreten. Nach ca. 65km war auf der A45 eine Baustelle mit einer erlaubter Geschwindigkeit von 60km/h. Beim Runterschalten blieb der Motor stehen. Zwischen zwei Warnbaken konnte ich hindurch und den Wagen auf einen geperrten Parkplatz steuern. Ich dachte, dass der Sprit aus sei und machte mich daran nachzutanken. Der Kanister war noch fast voll, ok also Filter wechseln (Soganzeige war aber auf 0,05??). Vom Parkplatzende sah ich rückwarts ein Auto hochkommen, es war ein Pöler (leider weiß ich nicht mehr wer der Erste war). Nach einiger Zeit waren Jockel, Arpit, Lucki, Roadrunner (Schulterklopfend beruhigend) und Simon anwesend. Sie harrten bei Regen mit mir und versuchten den Wagen wieder flott zu kriegen. Es wurde festgestellt, das sich unendlich viel Luft im System befindet, Arpit hat seine neu erworbene Handpumpe ausgepackt und diese mit eigenen Adaptern in die Leitungen gefrickelt. Man konnte die Luft aus dem Rücklauf sehen. Er pumpte bis keine Luft mehr zu sehen war. Der Modder wollte nicht. Luftblase in der Pumpe? Eigentlich ist sie selbstentlüftend und ich hatte nie Probleme nach einem Filterwechsel den Motor zum Laufen zu bringen. Wir entfernten alle Leitungen, die nicht unbedingt (KGR) gebraucht wurden. Es zog an allen Ecken und Enden Luft. Wir schafften es dann doch noch die Leitungen abzudichten. In der Zwischenzeit habe ich den Chris angerufen, der hat gemeint, dass der Alex schon unterwegs sei und demnächst an uns vorbeifährt. Es war auch so, Alex ist mit Hermann am Standstreifen stehen geblieben. Eine kurze Erklärung der Gegebenheiten erbrachte auch keine Erkenntnis. Er meinte nur: "er muß anspringen, er kann nicht anders"! Jockel hat mich dann im ersten Gang angeschleppt und der Moder ist gelaufen. Alex hat mir noch seine Telefonnummer für den Fall der Fälle gegeben. Alex hat die Pölbaustelle verlassen und ich habe eine Probefahrt unternommen. Nach zweihundert Meter war der Motor wieder aus. Wieder einige Zeit rumgebastelt (ELAP raus) und er lief irgendwie wieder. Chris hat sich inzwischen angekündigt, doch es war nicht mehr nötig auf ihn zu warten.

Dritter Akt
Wir fuhren im Konvoi weiter. Die Sache ging ca. 50km gut bis wieder eine Baustelle mit Ableitung auf die andere Autobahnseite kam. Runtergeschaltet, der Motor stand wieder, also zwischen den Abgrenzungen rechts ran (ist schon lustig, wenn 5 VW am Pannenstreifen stehn) Inzwischen war es dunkel, Chris hat uns im letzten Augenblick entdeckt und ist selbstverständlich stehegeblieben. @ULI, das ist jetzt keine Anspielung auf dich ;-) Du warst einfach zu schnell, ist ja nicht ganz ungefährlich. Es war wieder Luft im System (warum den jetzt so massiv????? Bin mit KGR zum Treffen gekommen, verträgt der Karren kein Knoblauch-Altpöl????). Der Jockel hat seine Verfuckte spendiert und sie wurde in meinem Moderraum verfrachtet. Sein Golf wurde regelrecht ausgeweidet. Er brachte noch eine Spritleitung, ein Kabel und Schellen ;-) Nach langem Orgeln lief der Motor wieder. Mit maximaler Beschleunigung auf die Fahrspur und weiter gings gen Süden.

vierter Akt
5km später endete die Fahrt mit letzter Kraft auf einen Parkplatz. Arpit hat sich inzwischen verabschiedet. Es waren noch Paddy, Chris, Jockel und Lucki anwesend. Es befand sich keinerlei Luft in den Leitungen. Also kam man zum Entschluß, dass die ESP spinnt und getauscht werden muß. Gottseisgetrommeltundgepfiffen, sonst hatte ich nichts dabei, doch eine kleine schnuckelige Pumpe lag noch im Kofferraum. Ein nächtlicher Parkplatz-pumpentausch stand uns bevor. Wir haben den HD-Teil entfernen müssen, da ich das Mengenregulierwerk nicht eingehängt hatte. Ich wusste das, da mir das Loch am Rand des Verstellrings, bei der Abdichtung einer anderen Pumpe aufgefallen ist. Paddy hat mit Jockel derweil das Abendessen zubereitet (ich lüge jetzt echt nicht). Vor der Tauschaktion mussten wir uns erst mal stärken. Einen Roten haben wir abgelehnt, da wir einen klaren Kopf behalten wollten. Nach drei Stunden war der Job erledigt (20min HAHAHAH). Der Motor startete sofort , doch die max. Drehzahl war nur ca. 3000. FZP verklebt! Eine Erhöhung der Fördermenge brachte keine Änderung. Ist egal, geht auch so, fahren wir mit 100 Heim. Auto fährt beschissen, doch es geht voran. Nach etwa 15km ging ein Ruck durch den Motor und er hatte das gesammte Drehzahlband zur Verfügung. Nun fuhr Chris mit seinem Mädchen (T4) voraus und wir konnten mit 130, zumindest Bergab, weiterfahren. Irgendwo nach Punkfurt und hinter Arsch-Affenburg auf der A3 hat sich Lucki aus dem Konvoi ausgeklinkt. Mit drei Autos ging es weiter. Auf einem Rastplatz wurde Kaffee zur Wacherhaltung eingenommen. Hier wurde auch ein größeres Leck am Spritzversteller festgestellt. Egal, der Hintermann Jockel hat uns hier verlassen und wurde nicht mehr mit Altpöl beworfen.

fünfter Akt
Kurz vor Würgburg, beim Überholen bemerkte ich, dass der Wagen etwas mit dem Arsch taumelte. Mist Müdigkeit oder scheiss Spurrilllen - plötzlich bei 120km/h ein lauter Knall und Ramba-Samba auf der Bahn. Ich habe dem Chris mit der Lichthupe zu erkennen geben, das der Pöl Uli schon wieder in Not ist. Zum lustigen Pumpenwechsel kam nun der lustige Reifenwechsel. Notrad raus, montiert, kacke zu wenig Luft, weiter gings. Nächste Ausfahrt raus und Tankstelle gesucht, diese auch bald gefunden und Reifen befüllt. An der Temperatur war erkennbar, dass es höchste Zeit war. Nun war es 12:30 und wir waren müde. Die Weiterfahrt wurde unterbrochen und ir suchten ein romantisches Plätzchen am Main und schliefen nach einer halben Bier erschöpft ein (ich zumindest). Um 4:00 hat mich meine bessere Hälfte angerufen und fragte wo ich wäre. Sie hat sich sehr große Sorgen gemacht, ich konnte sie glücklicherweise beruhigen.

sechster Akt
Um sechs Uhr aufgestanden. Wir beschlossen, dass wir uns trennen und Patty und Chris auf der Autobahn heimfahren. Sie hatten Termine einzuhalten. Ich muß aber noch erwähnen, sie mussten dazu gezwungen werden. Ich wollte mit dem Notrad über Landstraßen fahren und eventuell eine Werkstatt aufsuchen um einen neuen Reifen montieren zu lassen. Ich kontrollierte auf der Fahrt einige Male die Temperatur und fuhr ohne Wechsel nach Hause.

siebter Akt
War das alles? Nein! Ich hatte die Reparaturarbeiten und das Abendessen (war vorzüglich) mit der Kamera dokumentiert. Am Abend wollte ich die Bilder von der Kamera auf den Rechner überspielen.
ES BEFANDEN SICH KEINE BILDER AUF DEM FLASH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Meine Kinder haben rumgespielt und die Bilder gelöscht. UUHAHAHA. Ich versuche nun mit diversen Programmen die Dateien wieder herzustellen. Schaun ma mal.

Gibt es einen Murphy oder gar einen Watz? Ja die gibt es tatsächlich, sie sind aber so nett und lassen uns bei ihren Gemeinheiten wenigstens gesund und das ist die Hauptsache.


Viele liebe Grüße an alle Helfer, moralisch Unterstützenden, einfach Vorbeifahrenden und alle die es interessiert.

Christian


PS: wir müssen uns mal beratschlagen, was alles in einen Erste-Hilfe-Kasten für Pöler muß.
Erste Vorschläge: Schläuche verschiedenster Größe, Adapter, Klemmen, 10A Sicherung, ESP, Werkzeug, Handpumpe, Brotzeit, KBD-Messer, ein paar nette Pöler..................


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