Re: Tanksieb beim W124 300D T-Model entfernen.


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Geschrieben von huebi am 14. März 2005 14:26:48:

Als Antwort auf: tanksieb geschrieben von ulf r am 13. März 2005 19:02:58:

Moin Ulf.

Ich habe letzte Nacht beim "Regierungsfahrzeug", einem W124 300D T-Model gerade das Tanksieb ausgebaut und weiss jetzt recht genau, wie das funktioniert.

Als erstes wird der Tank mit sehr wenig Geschwindigkeit leergefahren, je weniger Verbrauch, desdo laenger laeuft noch ausreichend Poel aus den fast leeren Tank in den Ansaugbereich des Vorlaufes nach. Am besten so fahren, dass der Wagen auf der Hebebuehne zun Stehen kommt. Das gestaltet sich aber etwas schwierig, da der Mercerdes mit Poel ein 5% bis 15% Problem hat. Das bedeutet, die letzten 5% bis 15% bleiben leider im Tank, da das Tanksieb durch seine Konstruktion eine restlose Entleerung des Tanks recht zuverlaessig verhindert. Wenn der Tank fast leer ist, laeuft das Poel nur sehr schlecht durch den dann verbliebenen sehr kleinen Querschnitt des Tanksiebes.

Die Schluesselweite des Innensechskants ist 22 mm. Den gibt's aber leider bei den IKEA-Moebeln nicht mit dazu geliefert. Der ist also nur in LKW-Werkstaetten zu finden, da bei PKW's meistens bei 17 mm Schluss ist. Die Loesung des Problems ist recht einfach: Einfach zwei Muttern M14, die haben Schluesselweite 22, in eine Nuss gesteckt. Dann schaut die zweite Mutter etwas aus der Nuss heraus und fertig ist die provisorische Inbussnuss. Papier in die Nuss zu stopfen ist eine Alternative zur zweiten Mutter und hilft eventuell auch den Ueberstand einzustellen.

Jetzt wird das Auto auf die Buehne gestellt. Wenn keine Buehne vorhanden ist, dann muss der Wagen so hoch gebockt werden, dass unter den Tank noch ein ausreichend grosser Behaelter gestellt werden, und das auslaufende Poel diesem Behaelter aufgefangen werden kann. Ich habe den Wagen mit Bocken und Stottern bis auf zwei Liter leer gefahren bekommen. Es koennen aber auch noch schnell 10 - 15 Liter drin sein, also selber aufpassen. Ist schon bloed, wenn der Eimer voll, die Hand auf das Loch gepresst, und der Handyakku gerade leer ist. Ich habe deshalb, und weil es aus 1,8m Hoehe gut pladdert, eine grosse Moertelwanne aus dem Baumarkt genommen.

Mit dem 22 mm Innensechskantschluessel wird jetzt die zentrale Schraube aus Aluminium an der Unterseite des Tanks geloest. Diese Schraube hat eine axiale Nut in der das zylindrische Tanksieb punktuell an sechs Stellen verboerdelt ist.
Das Tanksieb besteht im oberen Teil aus einem grobes Kunstoffsieb, darunter kommt ein Bund zum Abdichten des Siebes. Damit wird der Vorratsraum des Tanks vom Sammelraum des Vorlaufanschlusses getrennt. Darunter kommen dann, buendig mit der Oberflaeche der Schraube, vier Auslassschlitze, durch die der Kraftstoff dann zum Sammelraum des Vorlaufes laufen kann.

Die punktuellen Boerdelungen koennen jetzt entweder mit einem scharfen und spitzen Werkzeug, z.B. einem als Meissel angeschliffenen Schraubendreher, geoeffnet werden, oder das Tanksieb wird direkt ueber dem Aluminium der Schraube abgesaegt.

Die Schraube wird jetzt gereinigt und kann mit dem O-Ring wieder in den Tank geschraubt werden. Handfest angezogen, das sind 10 Nm Anzugsmoment, reicht aus. 20 Nm fuer die Aengstlichen verkraftet die Schraube aber auch noch problemlos.

Damit ist das 5% bis 15% Problem behoben. Das Sieb selber hat zwar einen mehr als ausreichenden Querschnitt bei vollen Tank, bei fast leerem Tank wuerde das Poel dann aber leider nicht mehr schnell genug nachlaufen.


Viele Gruesse,
huebi

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