Re: Propangas ist "milder" als Startpilot
Geschrieben von Werner am 17. August 2005 23:32:02:
Als Antwort auf: Propangas ist "milder" als Startpilot geschrieben von martin am 17. August 2005 14:04:46:
Moin Martin,
hier werden offenbar zwei Dinge verwechselt.
Das eine ist die Erreichbarkeit der Glühkerze für zündfähige Gemische.
Das andere ist die Herstellung einer Zündung bei Temperaturen, wo das normalerweise nicht geht.
Startpilot besteht zum größten Teil aus Äther (oder Ether von mir aus), der schon bei wenig über 100 °C sich entzündet. Bei Fällen, wo keine Batterie mehr den notwendigen Glühstrom bringt, wird auch weiterhin Ether das einzige Mittel sein.
Propan oder Butan haben eine wesentlich höhere Zündtemperatur, als Diesel, und brennen weich und ohne Nageln ab. Sie erreichen als Gase die Glühkerze viel leichter und zünden daher sicherer. Der hohe Heizwert dieser Gase im Gegensatz zu Ether macht es im ZK schnell warm. Somit ist das ganze durchaus eine sinnvolle Anfahrhilfe.
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Ich habe für meinen Pölmotor ähnliches vor, wobei ich den Durchfluß exakt auf Startbedingungen einstellen will und über ein Magnetventil als "Quasichoke" zuschaltbar machen will. Dieses Ventil wird so verriegelt, daß es nur öffnet, wenn der Anlasser betätigt ist, bzw. wenn eine bestimmte Mindestdrehzahl erkannt wird.
Läuft der Motor dann im Leerlauf, so soll man zwar das Ventil betätigen können und den Kaltlauf damit etwas verbessern, aber durch die größere Ansaugemenge wird kein wesentlicher Effekt mehr erreicht.
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Als Tuningmaßnahme ist Propan/Butan ungeeignet. Der Zündzeitpunkt ist nicht exakt vorherbestimmbar und die Menge, die man als Gas zuführt, kann der Motor nicht als Luft ansaugen. Das bedeutet, daß ihm ingesamt weniger Brennstoff/Luftgemisch zugeführt wird, als wenn man die ESP-Menge erhöht.
Probleme für den Motor selbst sehe ich weder bei Propan, noch bei Ether, auch wenn es scheiße klingt.
Viele Grüße
Werner