Nochmal Druckhalteventile (viel Text & 2 Bilder)


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Geschrieben von Stephan H am 19. September 2007 11:13:35:

Hallo zusammen,

Ich habe im Zusammenhang mit dem Schüttelleerlauf nochmal in ein gelbes Heft geschaut. Dort ist ein wenig zu den

DHVs zu finden, leider nicht genug. Offenbar gibt es aber mindestens zwei Arten: mit und ohne Rückstömdrossel.
Ich zitiere mal:

Druckventil mit Rückströmdrossel
"Durch die notwendige exakte Druckentlastung am Ende des Einspritzvorganges werden Druckwellen erzeugt, die am Druckventil reflektiert werden und zu einem erneuten Öffnen der Düsennadel oder zu Unterdruckphasen in der Einspritzleitung führen. [Folge= Nacheinspritzer/Kavitation/schlechtere Emissionswerte]..... Um Reflexionen zu verhindern, wird eine Drosselbohrung am Druckventil vorgeschaltet, die nur in Rückströmrichtung wirkt. Die Rückströmdrossel setzt sich aus einer Ventilplatte und einer Druckfeder (Anm.: also noch eine Feder im
Ventilhalter?!?) zusammen, so daß in Förderrichtung die Drossel unwirksam ist..." (Gelbes Heft 1987722014 VE Pumpen, S. 21).
.
Nochmals werden die DHVs erwähnt im Zusammenhang mit der "positiven Vollastangleichung". Unter "Angleichung" versteht Bosch hier die Anpassung der Menge an die jeweilige Drehzahl bzw. der vorgesehenen Kennlinie. Ohne diese Anpassung liegt offenbar die Menge unter oder über der Kennlinie (rußt oder hat keine Leistung), insbesondere bei abnehmendem Kraftsoffbedarf bei steigenden Drehzahlen. Zitat dazu:
"Eine positive Vollastangleichung ist bei Einspritzpumpen erforderlich, die im oberen Drehzahlbereich zuviel Kraftstoff fördern." Diese Angleichung wird offenbar bei einigen Pumpen mit der Reglergruppe erreicht und bei anderen eben mit den Druckventilen! Zitat: "Eine positive Angleichung kann in bestimmten grenzen mit den Druckventilen erreicht werden. Bei diesem Anwendungsfall haben die Druckventile außer dem Entlastungsbund einen zweiten Bund. An diesem sind je nach Bedarf eine oder zwei Flächen (Anm.: seitlich) angeschliffen. Dies sich dadurch ergebenden Querschnitte wirken als Drossel. Mit steigender Drehzahl der Einspritzpumpe erzeugt die Drossel einen abfallenden Fördermengenverlauf" (beide Zitate, S. 21).

Zu beidem gibt es Bilder. Kann ich hier wohl aus urheberrechtlichen Gründen nicht einstellen. Ich hänge aber mal

Fotos von den DHVs an, die ich aus den beiden Pumpen rausgefischt habe.

M.E. folgt daraus, daß man beim Tausch eines HD-Teils darauf achten sollte, welche DHVs verbaut sind. Die Kombination von entsprechendem Angleichhebel am Regler (vor der Angleichfeder eingreifend) und DHVs mit Angleichdrossel könnte zu Leistungsverlußt oder Rußen führen, da hier evtl. doppelte positive Angleichung stattfindet.
Zu der Angleichung paßt übrigens auch, daß ich nach Einbau der 001er DHVs die Mengenschraube weit zurückdrehen mußte. Offenbar verursachen die zuvor verbauten 278er Ventile potitive Angleichung, die ich mit Mehrmenge versuchte habe zu kompensieren.

Noch ein Gedanke: Da kaltes PÖL bekanntlich eine eine höhe Viskosität hat (bzw. diese im Gegensatz zum Dieselbetrieb ohne Umbau sich ändert), sollte anfangs auch weniger Sprit durch die Drosseln der DHVs gehen, mit warmem PÖL sollte das ein Unterschied zu merken sein. Festgestellt habe ich aber bisher eher das Gegenteil: Leicht erhöhte LL Drehzahl bei kaltem PÖL (auch mit den neuen DHVs). Ob die darauf Einfluß haben?!?

Frage in die Runde: Haben DHVs MIT Rückströmdrossel nun eine zweite Feder? Ich vermute, Angleichung und

Rückstömdrossel sind zwei verschiedene Dinge, da sie in unterschiedlicher Richtung wirken/drosseln.
Hat jemand ein Bild von einem DHV mit Rückströmdrossel? Wäre ja gar nicht so dumm, sowas einzubauen...

So nun die Bilder:

Links: ESP 0460 464 182 / 068 130 081F (waren eingebaut)
Rechts: ESP 0460 464 084 / 068 130 107P (jetzt eingebaut)


Gruß
Stephan

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