Re: Bunker C


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Geschrieben von Der Große 945 am 13. Oktober 2018 10:28:38:

Als Antwort auf: Bunker C geschrieben von Gary am 10. Oktober 2018 23:43:32:

Moin Gary,

normales Schweröl für die Schiffahrt hat ja um die 3% Schwefelgehalt. Es gibt sulphor emission controlled areas, in denen darf nur Sprit mit weniger order Gr keinem Schwefelgehalt gefahren werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sulphur_Emission_Control_Area

Zur Frage, wie man sowas überwacht, bin ich gerade hierauf gestoßen:

https://www.hansa-online.de/2018/10/schiffstechnik/108502/norwegen-weitet-schwefel-monitoring-mit-drohnen-aus/

Kurz zum Thema Kreuzfahrten, was hier auch angesprochen wurde: Norwegens Parlament hat beschlossen, dass die Welterbe- Fjorde ab 2026 nur noch emissionsfrei befahren werden dürfen. Details weiß ich jetzt nicht, ich gehe aber davon aus, dass auch die anderen Fjorde von diesem Verbot profitieren werden. Die ersten Schiffe sollen deutlich vor 2026 emissionsfrei die Fjorde befahren.

Und zu LNG- vorsichtig formuliert, weil Werner mögliche Taschenspielertricks der Betreiber angesprochen hat: Die Helgoland von Casen Eils ist gebaut, um mit LNG zu fahren; sie hat Dual Fuel Motoren für den Antrieb und reine Gasmotoren als Gensets an Bord. Die bei Meyer gebaute AidaNova soll das erste Kreuzfahrtschiff sein, das mit LNG fährt. Weitere folgen, auch von Fincantieri, wenn man der Presse glauben schenken will.

Und sonst? Stena Line führt den Hybridbetrieb auf der Linie Göteborg-Frederikshavn schrittweise ein. http://presse.stenaline.de/pressreleases/stena-line-fuehrt-batteriebetrieb-ein-2434511 Außerdem testen sie auf der Linie Kiel-Göteborg den Methanolbetrieb als Alternative zu Scrubbern und LNG.

Es tut sich einiges vor allem in Skandinavien, allen voran Norwegen, wo schon einige vollelektrische Fähren Fjorde queren. Im weltweiten Seeverkehr werden zunehmend Scrubber installiert und es wird über neue Konzepte mit LNG nachgedacht (siehe Werners Beitrag). Wobei man sagen muss, dass es im "küstennahen" Verkehr deutlich einfacher ist, alternative Kraftstoffe einzusetzen, weil das Schiff dort spätestens alle zwei Tage wieder in demselben Hafen anlegt, wo die entsprechende Bunkerstation steht. Die Infrastruktur ist deutlich einfacher umzusetzen als im weltweiten Dienst, wo auch nochmal andere Größenordnungen angesagt sind.

Beste Grüße

Sebastian

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