Schon möglich


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Geschrieben von Werner am 29. Oktober 2018 20:01:30:

Als Antwort auf: Re: Oh Mann, wenn man das so liest . . . . geschrieben von Hanomedes am 29. Oktober 2018 11:30:37:

Ja,

es gab auch noch was anderes, was mir Stirnrunzeln bereitet hat. Er schreibt, daß bei einem Flugmotor der Propeller gleich beim Anlassen mitgedreht werden muß und für erhöhten Widerstand sorgt.

Dieser Mann scheint noch nie im Cockpit gesessen und den Starterknopf gedrückt zu haben. Der Propeller hat bei Startdrehzahl derart geringen Widerstand, daß man ihn leicht von Hand so schnell drehen könnte. Die Warmlaufprogramme von Thielert und Konsorten stellen den Propeller sogar auf Segelstellung in der ersten Phase des Kaltlaufes, damit der Motor schon ein gewisses Drehmoment abgeben muß und die Brennräume sich erwärmen. Ich erinnere mich, wie ein besonders skeptischer Journalist auf der Messe anmerkte, daß der Motor dann keine Kühlluft bekommt. Er bekam zur Antwort: "Sie haben Recht, der kalte Motor wird nicht gekühlt."


Bei einem mir bekannten Flugplatz ( ich sach mal nicht mehr) haben die Freizeitflieger sich einen Torschlüssel ergattert, sich teils zuammen getan und dann nach Feierabend in einer Gemeinschaftsaktion Hektoliterweise Autobenzin auf den Vorplatz geschafft, um ihre Maschinen mit Autobenzin (so. Mogas) zu betanken. Der irre Preisanstieg von Avgas hat solche Aktionen in Gang gesetzt.

Verrückte Sache am Rande, man hat später teilweise Genehmigungen für Autobenzin ausgesprochen, aber nur für Hochdecker, also Cessna, bei denen trotz höheren Dampfdruckes der Zulauf zur Benzinpumpe noch gesichert erschien. Für Piper wurde das nicht erlaubt. Und welche Flugzeuge wurden mit 50 l Kannen am meisten betankt im Schutze der Dämmerung ? Die Tiefdecker - denn da brauchte man die Spritfässer nicht so hoch zu heben.

Jedenfalls hat die Tankstelle bald reagiert und eine Autobenzin-Zapfsäule eingerichtet. Jetzt schleppt niemand mehr Benzin-Fässer.


Aaaaaber: nachdem das privat genutzte Kerosin per Besteuerung dem Preis von Avgas angeglichen wurde, sieht man jetzt die beiden Dieselflieger ihre Kannen tragen. Vorher sind die mit Kerosin geflogen und haben sich ins Fäustchen gelacht.

Meine Flugdieselmotoren-Idee hat durch die Besteuerung um 95% gelitten. Es ist kaum noch ein Vorteil darstellbar. Allein der etwas geringere Verbrauch macht es nicht. Die Preiseinsparung müßte schon so evident sein, daß die Kundschaft danach greift.

Für die etwas größeren, die gewerblich fliegen, ist das Thema viel interessanter. Im Vergleich mit der Propellerturbine ist der Kolbenflugmotor nicht nur viel sparsamer, sondern auch billiger in der Anschaffung. Benzin darf in der gewerblichen Fliegerei nicht mehr verwendet werden.

Aber es geht niemand ran an das Thema. Die teuren Business-Flieger fliegen Turbine, also Turboprop, da wollen die doch keinen Dieselmotor stinki Geld ist bei denen keine Frage.

Lufthansa und andere Airlines würde schon einen Commuter mit Spritspar-Diesel begrüßen, aber solch eine Maschine wäre um ein vielfaches schwerer, als die Turbine und lohnte sich erst auf längeren Strecken. Und genau diese werden von Commutern nicht bedient.

So sehe ich allenfalls in Ländern wie Indien Chancen für einen solchen Motor.


Gruß

Werner

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