Bunker C


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Geschrieben von Werner am 29. Oktober 2018 20:26:19:

Als Antwort auf: Lies mal geschrieben von Uli S. am 29. Oktober 2018 00:20:25:

enthält zwar auch Stickstoff, aber das ist so wenig, daß sich das kaum auswirkt.

Der eigentliche Grund in den hohen Emissionen liegt in der sehr raschen und starken Abkühlung der Verbrennungsgase beim Hochwirkungsgradmotor.

NO bildet sich bereits bei moderaten Temperaturen von weniger als 1500 °C. Jedoch verschiebt sich das Reaktionsgleichgewicht bei niedrigeren Temperaturen so weit auf die linke Seite, daß bei entsprechender Prozeßführung nur noch ganz wenig davon nach draußen gelangt.

Aber hier haben wir ein Problem. Die Gase dürfen nur langsam abkühlen, damit die NO-Reaktion wieder rückgängig gemacht wird. Ideal wäre ein Haltepunkt bei ca. 700 °C und dann eine rasche Abkühlung. Leider ist genau das Gegenteil der Fall, die Abkühlung erfolgt sehr rasch und bis tiefer als 700 °C (oder irgendwo in der Nähe) und dann bleibt das Abgas noch einige Zeit warm, in dem das NO zu NO2 und anderen NOxen weiter reagiert.

Diese Verbindungen sind oberhalb bestimmter Temperaturen instabil und zerfallen. Man müßte also das Abgas einmal durch einen Ofen führen und dort ausreichend lange verweilen lassen. Wird aber nicht gemacht, die Schiffe haben einen Abhitzekessel, wo aus den bereits sehr kühlen Gasen noch mal etwas Energie entzogen werden kann für Heizzwecke. Damit ist es aber dann auch geschehen.

Benzinmotoren mit geringerer Verdichtung stehen im Verdacht, weniger NOxe zu machen, weil sie kälter verbrennen. Das stimmt so nicht. Sie expandieren nur das Gas nicht so vollständig und halten daher die Abkühlung im Rahmen.

Dieselmotoren können auch im Teillast schon eklig viel NOxe produzieren. Dabei sind die Brennräume kälter, als beim Benziner auf dem gleichen Lastzustand.

Gruß

Werner

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