Re: british Elend...

[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]

Geschrieben von Joachim S am 10. November 2018 12:53:34:

Als Antwort auf: british Elend... geschrieben von Hanomedes am 10. November 2018 10:32:02:

Hi Dominik,

och, das war eigentlich ein eher unauffälliger Kleinwagen, das Lenkrad war jedenfalls rund... Von außen war er recht eiförmig, und offenbar recht aerodynamisch, der ging locker echte 160 mit etwa 50 PS. Naja, ein bisschen seltsam sah er schon aus...

https://de.wikipedia.org/wiki/Austin_Allegro

Das sieht man ein paar Bilder, offenbar hatte ich den Allegro2.

Als ich ihn kaufte, lief er nicht. Deswegen hab ich ihn für genau 100 Mark von einem Schulkollegen gekriegt. Der Tank war sogar noch voll... Also 50 Mark. Für ein 5! Jahre junges Auto mit einem Jahr Rest-Tüv.

Der Motor sprang an, sobald man Gas gab, ging er aus. Da war mir als Mofa-Profi doch sofort klar, da muss die Hauptdüse verstopft sein, kein Problem...

War auch so, Vergaser gereinigt, und die Karre rannte wie der Teufel...

Später ging mir auf, dass der Vergaser so dreckig war, weil der Tank rostete.

Ein paar Wochen später war er dann durch, flicken ging über meine Fähigkeiten, also zog ein 25-Liter Kanister in den Kofferraum, professionell befestigt mit einem Blechstreifen. Der Schlauch ging oben durch ein Loch im Deckel, einen Rücklauf gabs nicht. Danach hatte ich keine Probleme mehr mit Rost im Vergaser...

Der Rost an der Karre war unglaublich. Nach 5 Jahren war der sowas von durch, dass man es kaum glauben kann. Der Unterboden hing nur noch wie eine Hängematte vorn und hinten, von den Schwellern war er ab. Dass die ebenfalls durch waren, versteht sich von selbst.

Ich hab versucht, da mit Elektrode ein paar Winkel hinzubraten, das hat sogar gefunzt. Loch an Loch, und hält doch...

Das Fahrwerk war ganz was besonderes... Das hatte keine üblichen Stoßdämpfer, sondern funzte irgendwie hydraulisch unterstützt. Vorn und hinten jeder Seite waren über einen Schlauch verbunden.

Bedeutete, wenn die Vorderräder einfederten, sollten die Hinterräder automatisch ausfedern. Und umgekehrt. Das Auto sollte somit über Bodenwellen geradezu schweben... Und seitlich stabil sein, weil das gleich einen Stabilisator ersetzte, denn vorn und hinten gleichzeitig einfedern war viel steifer.

Grau ist alle Theorie, in der Praxis war das komplett ausgelutscht, und hatte Null Dämpfungswirkung.

In den Scheinwerfern stand Wasser, ich war drauf und dran, ein paar Froscheier reinzuwerfen um zu gucken was passiert...

An der Hinterachse waren die Gummibefestigungen zerfetzt, die Achse machte was sie wollte, bis ich ein paar M8-Schrauben durchgewürgt hatte. Ein reiner Alptraum. Kurz vorm Ablauf des Tüvs bin ich dann im Volldrift von einer Schneeplatte auf trockenen Asphalt gekommen, worauf es im Getriebe Knack machte, und die Karre schmählich stehen blieb. Da hab ich es eingesehen, ihn verschrottet, und einen Käfer gekauft.

Gruss Jo


PS, diesen Van den Plaats hab ich auch gerade gesehen, da könnte man glatt schwach werden ;-)

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung


Antworten:

[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]