Die "Federung" hieß Hydrolastic


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Geschrieben von Werner am 11. November 2018 15:30:26:

Als Antwort auf: Re: british Elend... geschrieben von Joachim S am 10. November 2018 12:53:34:

Moin Jo,

die Hydrolastic-Federung bei Mini und Konsorten sollte die Seitenneigung verhindern. Gerade schnelle Bodenwellen wurden dem System zum Verhängnis. Der Kleine sprang darüber wie ein Springbock, weil alle Räder gleichzeitig nun mal nicht einfedern konnten. Apropos Nicken : Nicken konnte der Mini wie ein Vögelchen, denn wenn er vorne eintauchte, schob es die Hinterräder nach unten, also das Heck nach oben. Es reichte, mit dem Fuß kräftig auf der Bremse rumzupumpen, dann nickte der Wagen schon. Man konnte also von außen sehen, wessen Bremszylindern nicht mehr richtig tat.

Zwischen den Druckbehältern vorne und hinten war je eine Drossel, die die Dämpfung übernehmen sollte . Gut war das nicht, wie jeder weiß, aber der Mini ging in der Kurve wirklich nur 0,005 Winkelgrad auf die Seite. Das war der Betrag, der in der Elastizität der Reifen selbst lag.

Eine richtig fiese Gemeinheit war, wenn böse Zeitgenossen hinten die Aufpumpventile für das System betätigten. Man brauchte dazu nur den Pöpel in der Mitte reinzudrücken, wie beim Reifenventil. Dann kam das Gas-Flüssigkeitsgemisch gerauscht und der Wagen setzte sich auf seinen Bauch. Es gab dann überhaupt gar keine Federung mehr. Mir ist dieser Streich mal gespielt worden und ich bin mit 15 km/h zur Werkstatt. Das System wird dann mit 35 bar wieder aufgepumpt und ich bilde mir ein, danach fuhr er sogar besser.

Die letzten Minis hatten das nicht mehr, die fuhren einfach auf Silentblöcken. Billiger geht es nicht mehr. Aber da war die Ära der Minis auch schon vorbei.


Gruß

Werner

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