Sammelantwort


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Peter vdl am 20. Februar 2019 21:38:59:

Als Antwort auf: OT: Kennt sich hier wer mit Atomphysik aus? geschrieben von Peter vdl am 19. Februar 2019 19:34:00:

Moin Ihrs,

Eigentlich ist das nen Zusammenschmeißen der beiden Schritte beim Power-to-Liquids verfahren und gleich noch die CO2-Gewinnung mit rein gestopft, ich will damit direkt aus Überschusstrom, der sonst nicht Nutzbar ist zu künstlichem Diesel "weiterverarbeiten". Beim "klassischen" Power-to-Liquids-Verfahren wird ja erst mittels Elektrolyse oder besser Thermolyse weil Energieeffizienter Wasser in seine Bestandteile zerlegt, im zweiten Schritt wird der Wasserstoff mit CO zu Synthesegas vermischt einem geeigneten Katalysator für die Fischer-Tropsch-Reaktion zugeführt. CO2 muß vorher noch z. B. über die Wassergas-Shift-Reaktion zu CO reduziert werden. Die beiden bekanntesten Katalysatoren für Fischer-Tropsch wenn man langkettige Kohlenwasserstoffe haben will sind Kobalt - und Eisenoxyd, sprich Rost...

Fehlt "nur noch" die CO2-Quelle: Das kann man wenn man's denn aus der Luft holen will über die Aminwäsche machen, wobei Nafion salopp ein Amin-Polymer ist, normalerweise sind die Flüssig. Normalerweise macht man das auch wieder Thermisch, oberhalb einer bestimmten Temperatur geben die Amine das CO2 freiwillig wieder her, bei Nafion sind das gerade einmal 60°C, andere haben da deutlich höhere Temperaturen, das Problem dabei - in der Luft stecken gerade einmal 4 ppm CO2...

Ein weiterer Nachteil beim klassischen Fischer-Tropsch ist, daß im Kat auch jede menge Wasser entsteht, der Sauerstoff muß ja irgendwo hin. Bei meiner Idee würde er wenn's denn klappen würde bei der Elektrolyse in die Abluft geleitet.

Bei der Thermolyse wird an einer Co-Zerlegung von Wasser und CO2 gearbeitet, ob's klappt weiß ich jedoch nicht. Wasser hat ne Bindungsenthalpie in gasförmigem Zustand von -242 kj/mol, CO2 von -394 kj/mol. Wasser in flüssigem Zustand von -286 kj/mol. Klingt erst einmal viel, ich kann nur nicht einschätzen, wieviel das wirklich ist und was das für meinen "Kondensator" heißt. Nur wenn ich mir anschaue, daß um flüssiges Wasser zu zerlegen - die 286 kj/mol plus die weiteren Kräfte, die das Molekül zusammen halten zu überwinden, insgesamt muß man da 572 kj/mol aufbringen - bereits 1,9V ausreichen hege ich die Hoffnung, daß das so Wild nicht sein kann, jedoch habe ich auch die Befürchtung, daß das mit nem Lichtbogen endet bevor die Moleküle sich trennen. Ist im Grunde nix anderes, als Brennstoffzelle rückwärts.

Mein Problem ist halt - ich hab hier ne Stromquelle, da kostet mich der Strom null komma garnix, dafür ist er höchst Unzuverlässig. Die eine Firma, die hier in Deutschland Power-to-Liquids anbietet will in den Industriemaßstab, die meint auch, ihr Verfahren sei nur schlecht regelbar. Von der Zweiten kenn ich bisher nur nen PDF, in dem sie aber ähnliche Ziele nennt. Ich brauche ne Kleinanlage, die vollständig und recht schnell regelbar ist, wobei ne digitale On-Off-Regelung ausreicht...

Rußige Grüße
Peter

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