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Geschrieben von Werner am 27. Februar 2019 07:28:21:

Als Antwort auf: Hat schon mal jemand einen Hydrozyklon gebaut? geschrieben von itmeister ITMeister am 26. Februar 2019 16:47:03:

Moin,

im Studium habe ich mit einem Kommilitonen zusammen einen Zickzack-Sichter gebaut. Dessen Austritt bekam einen Zyklonabscheider, damit die Körner nicht alle durch die Gegend fliegen. Das gehörte zur Trenntechnik der mechanischen Verfahrenstechnik.

Der Zyklon funktionierte super - Der Zickzack-Sichter leider nicht so besonders.


Einer der maßgeblichen Parameter bei der Auslegung ist der Dichteunterschied. Bei Stäuben in Luft ist der ziemlich gut. Bei Sand oder Dreck in Wasser ist er immer noch brauchbar, aber schon längst nicht mehr so effizient.

mündliche Prüfungsfrage von unserem Professor 1983 : "Woran erkennen sie den Hydrozyklon ?"

Wer dann was erzählt hat von Spirale und Trichter, der war schon fast draußen. Richtige Antwort: ". . . am gehäuften Auftreten und der kleinen Bauart"

Hydrozyklone müssen richtig g-Beschleunigungen bringen, damit sie wirken. Meist wird der Strom in viele kleinen Einzelzyklone aufgeteilt (10,20 sogar 50 Stück parallel) auf einem Arrangement. Der Druckverlust ist in der Regel enorm. Bei Kieswerken gibt es sowas gelegentlich zu sehen.

Beim Reinigen von PÖL geben ich einem solchen Verfahren kaum eine Chance. Wie Jo schon schrieb, ist die Zähigkeit groß und der Dichteunterschied klein, evtl. sogar gar nicht vorhanden. Eine halbwegs stabile Emulsion bekommst Du damit nicht getrennt.

Die Gesetzmäßigkeiten sind in guter Näherung das Stokesche Gesetz. Dann braucht man den Dichterunterschied und die mittlere Länge, die ein abzuscheidendes Teilchen durchsinken muß. Sodann die g-Beschleunigung, die als Faktor zum Unterschied der Dichte genommen werden kann und die Verweilzeit in dem Zyklon.

Du kannst mit Pöl einen einfachen Test machen und den Dreck in einem Versuchsbehälter absitzen lassen. Die erforderliche Zeit dafür notierst Du und rechnest dann die Verhältnisse um auf einen Zyklon. Das ist im wesentlichen Dreisatzrechnung.

Danach wirst Du die Pläne ad acta legen, denke ich.


Gruß

Werner

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