Ich denke auch, das trifft es


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Geschrieben von Werner am 15. März 2019 08:33:02:

Als Antwort auf: Re: oT: die moderne Elektronik geschrieben von Manuel [ER] am 14. März 2019 19:23:41:

Moin,

Problem an der Geschichte ist, daß gar nicht jeder ein Interesse hat, daß der Kollege versteht, was er tut. Gerade im Softwarebereich ist mancher geradezu beleidigt, wenn ich verlange, dass die Anlagensteuerung wie ein offen laufendes Getriebe für den Bediener sein muß. die Faszination des Zauberkastens Computer ist irgendwie immer noch magisch.

In Amsterdam ist vor Jahren eine türkische Maschine bei dem Landeanflug abgestürzt, wo auch ein Sensor kaputt war. Dabei sind nicht alle ums Leben gekommen, weil die Maschine nicht aus großer Höhe aufgeschlagen ist und auch kein Feuer gefangen hat. Die Piloten haben während des Landeanfluges versucht nachzuvollziehen "warum der Autopilot das macht", anstatt ihn abzuschalten und selber zu fliegen. Das ist leider sehr verbreitet.

Gerade bei langen Flügen tritt ein Phänomen auf, was gegen die menschliche Natur ist: nach kurzem, stressigen Start gibt es viele Stunden kaum etwas zu tun und dann muß wieder mit voller Aufmerksamkeit gelandet werden. Der Autopilot konnte ursprünglich nur die einzelnen Ruder nach Lageanzeiger steuern und das Flugzeug aus Fehllagen wieder aufrichten. Dann kam die Richtungs-Funktion dazu, damit das Flugzeug auf Kurs blieb. Das war schon das erste, neue Gerät, was in die Regelung eingriff. Dann kamen der Geschwindigkeitsregler und die Höhenanzeige hinzu, als letztes die Radarsignale des Flughafens.

Somit werden derart viele Sensoren auf die Steuerung aufgeschaltet, daß dem Piloten die Bewertung von Fehlern abhanden kommt. Hat er früher noch dem tanzenden, ungenauen, mechanischen Kompaß geglaubt, so sieht er jetzt eine Bildschirmanzeige, gleich neben der Geschwindigkeit und dem Höhengewinn pro Minute. Welches Ursprungsgerät könnte denn jetzt kaputt sein? Die Auftrennung in die einzelnen Sensoren ist in den Streßsituation nicht mehr möglich. Ein anwesender Flugingenieur könnte hilfreich sein, weil der nur über die Technik nachdenkt und nicht fliegen muß. Aber der wurde wegrationalisiert und in die Entwicklung von automatischen Systemen gesteckt.


Gruß

Werner

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