Mehr oder miinder oT: ich brauch mal Rat wegen Gleitlagern


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Geschrieben von Werner am 18. März 2019 21:56:21:

Moin alle,

ich habe mich mit der Auslegung von Gleitlagern ein wenig beschäftigt, kriege evtl. auch noch im Kopf die Sommerfeldzahl hin. Aber ich habe noch nichts gebaut, was den Beweis meiner richtigen Auslegung angetreten hätte.

Nun will mir etwas nicht so recht einleuchten: wenn ich nach Dr. Sommerfeld sehe, daß ich mit steigende Drehzahl auch das Lager stärker belasten kann, dann leuchtet mir das vom Prinzip des Schmierkeils absolut ein und es gibt keine Unklarheiten darüber.

Was ich nicht verstehe ist, daß z.B. ein Pleuelfußlager eine gewisse Größe hat und für die Belastung und Drehzahl ausgelegt ist, dann aber das obere Pleuelauge viel kleiner ist - zumindest bei den Motoren, die ich bisher kenne.

Auch wenn ich einen Sternmotor sehe mit einem Hauptpleuel und daran angehängten Einzelpleuels, dann sind deren Lager wesentlich kleiner, als das, was auf der Kurbel läuft.

Was ist da los ? Im Kolbenbolzen steckt doch kaum Drehzahl. Das geht ein wenig hin und her und mehr auch nicht. Oder ist es gerade das ? Braucht man gerade bei Hin- und Herbewegungen nicht so viel Lagerfläche ? Wie bekommt man das rechnerisch in den Griff? Oder ist das reine Empirie ?

Ein Kumpel half mir einst mit Erklärung aus, als ich erstaunt war, daß Honda die Nockenwellen der Motorräder einfach nur im Alu des Kopfes lagern ohne irgendwas dolles zu machen. Er meinte, gerade im Belastungswechsel läge die Stärke des Gleitlagers. Der Schmierfilm könne sich dann quasi regenerieren, weil das Öl wieder um die Welle drumherum fließt. Nockenwellen sind ja nur kurz stärker belastet und dann gibt es wieder Phasen, wo sie sich nur drehen - zumindest bei den damaligen Zweizylindern. Lebt das Kolbenbolzenlager auch nur von Be- und Entlastung im Wechsel ?


Der Hintergrund ist, Kollegen aus dem Modellfliegerkreis möchten den Anzani Dreizylinder als Modell nachbauen. Wir haben darüber leider keine Zeichnungen, aber es muß wohl so sein, daß er auch mit einem Hauptpleuel (in der Mitte) und zwei angehängten Einzelpleuel gearbeitet hat. Die Zylinder stehen in einer Ebene und das soll beim Modellmotor auch so sein.


Grüße Grüße

Werner

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