40-Stunden-Woche


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Geschrieben von Obi am 24. Juli 2019 22:01:07:

Als Antwort auf: Re: Alternativen? geschrieben von Johannes D am 24. Juli 2019 11:10:40:

Moin Johannes und Jockel,
alleine bei dem Begriff 40-Stunden-Woche kommt mir ein gequältes Lächeln ins Gesicht.
Wenn ich alles, was tatsächlich an Arbeit anfällt, so schreiben würde, würde noch vor Sonnenaufgang am 4. Tag der Woche der Hammer ins Eck fliegen.

Es ging allerdings darum, daß neue Steuern im Normalfall als zusätzliche Belastung eingeführt werden und gewöhnlich die treffen, die sowieso schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen, bevor er ausgegeben wird.

Familien für mehr oder weniger lebensnotwendige Bekleidung für den Nachwuchs den vollen Mehrwertsteuersatz von 19% abzuverlangen und im Gegenzug für Hotelübernachtungen von Personen, denen die Mehrkosten nicht weh tun würden, dann auch noch zusätzlich ein Geschenk mit dem Mehrwertsteuersatz von 7% zu machen, läßt mir auch langsam den Kamm schwellen.

Hier wurden noch so Späße genannt, daß 3 mal im Jahr (in den Urlaub (?)) fliegen die Umwelt entlasten würde.
Auf meine Lebensverhältnisse umgerechnet würde das eine Steigerung auf des 60-fache des bisher gewesenen bedeuten: in bald 40 Jahren meiner Existenz ein Flug von München nach Thessaloniki, 3 Tage später Rückflug, das war's. In der Hinsicht brauche ich mich noch nicht einmal genieren.
Mein Privatfahrzeug steht die meiste Zeit auf dem Hof des Arbeitgebers herum, und langsam denke ich mir echt, daß es sich schon fast für den Chef rentieren könnte, eine Person zu beschäftigen, die ihr Altersarmutsgeld damit aufbessert, indem selbige die Berufskraftfahrer am Sonntagabend mit dem betriebseigenen 9-Sitzer einsammelt und am Freitagabend wieder auf die Wohnsitze verteilt. Die Alternative besteht darin, die Fahrer mit dem Arbeitsgerät zuhause parken zu lassen und es nur noch zu Reparaturen an den Betriessitz zu holen. Die Möglichkeit hat halt auch nicht jeder, vor allem kein Mieter einer mehr oder weniger Sozialwohnung.

Bei einem Arbeitsbeginn zu Zeiten, wo so mancher berufsmäßige Hartz4-Empfänger noch nicht daran denkt, ins Bett zu gehen, gestaltet sich der Weg zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln dann auch eher schwierig.
Jenny und ich haben unsere Arbeitgeber in derselben Straße, weshalb wir immerhin schon den personenbezogenen Spritverbrauch auf dem Weg zur Arbeit auf ungefähr die Hälfte reduzieren können.
Der Elch will unter 5l/100km, womit wir also weniger verbrauchen als das viel gerühmte 3-Liter-Flugzeug, das meine Eltern auf einer Spanien-Reise vor 15 bis 20 Jahren benutzt haben.
(Wie wenig ein Omnibus pro Person und 100km braucht, ist eigentlich bekannt, wird aber sekten argumentativ eingesetzt.)
Wie die Energiebilanz bei meinem Job aussieht, habe ich schon einmal angefangen zu rechnen.
Die im Jahr gefahrenen Kilometer und das dabei transportierte Dämmaterial reichen für grob 480 Einfamilienhäuser.
Die Menge an Diesel, die ich jeden Monat damit verballere (zur seit weniger als 10 000 km im Monat und der Bordcomputer lügt 27,4l/100km über die letzten 12 000km), würde gut und gern reichen, um mein nicht wirklich dem heutigen Stand des Wärmeschutzes entsprendes Haus zu heizen.
Was an Energie in die Materialien gesteckt wird, um sie herzustellen, entzieht sich meiner Kenntnis. Das wird wohl das Zünglein an der Waage, das im ungünsugsten Fall aussagt, daß daheim herumgammeln und vom Holz, das im nahegelegenen Wald wächst heizen (mit dem entsprechenden Feinstaub in der Luft) vermutlich weniger klimaschädlich wäre.
Daß ich davon meinen Lebensunterhalt nicht finanziert bekomme dürfte klar sein.

Wer mir einen klimafreundlicheren Job anbieten kann und mich mit meinen vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten haben will, darf sich melden, "Hättest Du halt damals" lasse ich nicht gelten.

Gruß,
Obi

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