Was färbt Zink Grün?


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Geschrieben von Peter vdl am 27. Oktober 2019 16:59:22:

Moin Ihrs,

Bei uns auf der Arbeit haben wir ganz oft das Phänomen, daß sich die Zündkerzen in dem Teil der Schlüsselflächen und am Gewinde blaugrün verfärben. Es herrscht die Meinung vor, daß dies durch Abgase, die durch das Kerzengewinde sich ihren Weg nach Oben suchen ausgelöst wird, jedoch sträube ich mich das zu glauben.

Die Zündkerze wird mit nem M10x1-Feingewinde in das Loch der Einspritzdüse geschraubt (der Motor kam als PLD-Di auf die Welt, die Düsen müssen aber ähnlich Schmal ausfallen wie CR-Düsen), der Schacht im Gußkopf, wo die ESD vorher drin saß ist etwas Aufgeweitet und mit einem stück Kupferrohr, was eingeklebt und eingepreßt wird, wieder versucht abzudichten, was aber nicht immer gelingt. Der Schacht ist gerade groß genug, daß eine abgedrehte Zündkerzennuß hinein paßt und wird im Betrieb so warm, daß gummierte Kerzenstecker nach einem Wartungsintervall völlig versprödet die geplatzte Bratwurst machen, hab was von 200°C im Hirnkastl, mit PTFE-Steckern funktioniert's.

Ganz abwegig ist die Idee mit den Verbrennungsgasen nicht, häufig sind die grünen Kerzen begleitet von einem verminderten Lösemoment, aber eben nicht immer. Außerdem ist der Kanal, durch den die Gase durch müssten gerade einmal 0,2 mm x 0,5 mm im Querschnitt bei 471 mm Länge, dann erst wartet der Dichtring. Gut, 150 bar quetschen Gase auch durch enge Spalten durch, aber warum ist dann das Phänomen auch noch da, wenn man die Kerzen mit HT-Fett eingesetzt hat? Ganz komisch wird's, wenn versucht wird darüber ein Vollaufen der Schächte mit Wasser innerhalb weniger Minuten zu erklären. Blöderweise - erneuert man bei solch einem Schacht Stecker und Kerze tut er wieder, nach ner Weile ist er auch wieder trocken... Wenn der Schacht richtig Wasser zieht ist das Bild auch etwas anders, dann ist die Kerze an den Schlüsselflächen richtig gut Braun, dann weigert sich der Pott auch zuverlässig mitzuarbeiten. Aber wie geschrieben - neue Kerze und -Stecker - und er ist wieder dabei...

Die Kerzen quälen wir max. 3000 Stunden resp. zwei Wartungsintervalle, ich bin AFAIK der einzige, der sie nach 1500 Stunden wieder in die selben Schächte praktiziert, aus denen sie gekommen sind, sodaß der Zink wenn er nur leicht mit was auch immer begast wird nicht sooo viel Zeit hat sich zu verdünnisieren und da wir querbeet zu den Anlagen kommen wir leider keine Rückschlüsse vom Aussehen der Kerzen auf die "Schachtgesundheit" des spezifischen Schachtes ziehen können.

Ich fürchte, da sind wesentlich mehr Schächte undicht als uns das bewußt ist und die Kerzen werden von Wasserdampf verfärbt. Kann das sein? Was kann's noch sein? Welche Ideen habt ihr?

Rußige Grüße
Peter

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