Was ist bei euch beiden los?


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Horst E am 04. November 2019 13:08:02:

Als Antwort auf: Horst was ist denn bei Dir los? geschrieben von Johannes D am 04. November 2019 08:20:52:

Hallo Johannes,

Wenn ihr einfach keine E-Autos mögt, dann ist das ok, aber ihr müsst ja hier keine Falschinformationen verbreiten.

>> Ausgangspunkt dieser "Seitendiskussion" hier war, dass Dominik darauf hingewiesen hat, dass Teslas einen recht hohen Standby-Verbrauch haben können. Dieser ist lt. verschiedenen Erfahrungsberichten (Du hast selber was in der Richtung verlinkt) nicht unerheblich.

Dir ist aber schon bewußt daß sich Dominik zuerst über die ach so furchtbar kurze Haltbarkeit von Akkus in Elektrofahrzeugen aufgeregt hat und dazu völlig falsche Angaben verbreitet hat.
Dann hat er sich darüber mokiert daß Tesla seinen Akku pampert und die ganze Nacht die Heizung laufen lässt, was nebenbei bemerkt sachlich nicht richtig ist. Was will er jetzt eigentlich? Einen Akku der schonend behandelt wird und dafür eine längere Lebensdauer hat oder einen der rücksichtslos behandelt wird und schneller degradiert?
Den Verbrauch habe ich ja gar nicht kommentiert, dazu steht wohl alles wissenswerte in dem verlinkten Artikel, ich habe nur kritisiert daß er hier frei erfundene Behauptungen wie die von der durchlaufenden Akkuheizung einstellt obwohl man seinen Beiträgen recht schnell entnehmen kann daß er von der Thematik wenig bis gar keine Ahnung hat, was man zum Beispiel sieht wenn er Balancing und Lademanagement nicht auseinander halten kann.

>> Es schaut ganz so aus, dass ein Tesla im ungünstigsten Fall deutlich mehr Energie im Standby benötigt als in die Bordbatterie eines Autos mit Verbrennungsmotor üblicherweise passt.

Richtig, nur wäre das bei einem Tesla mit Verbrennungsmotor gleich, denn es hat mit den Internetaktivitäten und sonstigen Spielereien zu tun und gar nichts mit dem Antriebsstrang und schon gar nichts mit der Akkuheizung. Und wie ich geschrieben habe ist das nicht nur bei Tesla inzwischen ein Problem sondern auch bei Verbrennern, die sich möglicherweise mehr Gedanken um Energie sparen machen müssen.

>> Und hier ging es doch nur um Fahrzeuge des Herstellers Tesla, nicht allgemein um E-Mobile.

Mir war nicht bewußt daß andere Elektrofahrzeuge nicht behandelt werden dürfen. Ich bin davon ausgegangen daß es um Tesla-fahrzeuge geht wenn der Hersteller erwähnt wird und andere Fahrzeuge wenn da ein anderer Hersteller erwähnt wird oder daß es um E-Fahrzeuge allgemein geht.

>> Und das man durch Vergleich mit anderen Fahrzeugen abschätzen kann, dass dieser Standby-Verbrauch nicht nur von der "normalen" Bordelektronik kommen kann.

Man kann auch anhand einer Gurke den Geschmack eines Apfels abschätzen. Nur muß man sich bewußt sein daß eine solche Schätzung ungenau sein wird. Wie wäre ein Vergleich mit anderen Teslas? Da ist es anscheinend genauso, auch wenn die gar keine elektrische Akkuheizung haben. Oder ein Vergleich mit anderen Marken? Klar kann man Vergleiche auch so auswählen bis das rauskommt was einem in den Kram passt. Macht Dominik ja auch so. Aber dir sollte klar sein daß die Bordelektrik selbst auf dem 12V-Level eines Telas nicht viel gemein hat mit dem was z.B. in einem Renault Zoe eingebaut ist (ohne da Details zu kennen) und daher ein Vergleich gar nicht möglich ist. Dominik vergleicht Äpfel mit Erdäpfeln.

Hinweise darauf, dass es mit der "Batteriepflege" zu tun hat gibt es ja einige.

Von wem wurden die erfunden und in die Welt gesetzt? Von mir aus darfst du glauben was du willst, aber wenn das nach meinen Informationen falsch ist, dann widerspreche ich halt. Worüber sich die Amis aufregen ist eher daß bei den 110V Kleinsteckdosen die die haben kaum noch Strom zum Laden übrig bleibt wenn die Akkuheizung läuft. Die schaltet natürlich nach einer gewissen Zeit wieder ab.

>> Wenn ich meine Energie nachhaltig und CO2 neutral herstelle (naja, sagen wir mal weitgehende, so ganz ists halt einfach schwiereig) fällt der Energieverbrauch an sich gar nicht so ins Gewicht, aber die dadurch beschleunigte Alterung des Akkus (oder würde ohne diese Maßnahmen der Akku vieleicht noch schneller altern?) stört schon eher.

Hat mit dem Akku nur soweit zu tun, daß der die Energie speichert und liefert. Und hat auch mit der Alterung des Akkus nicht direkt zu tun, weil der dann nur die Rekuperation abschaltet wenn der Akku zu kalt ist und Reichweite verliert.
Sollte er allerdings bei monatelanger Standzeit zu sehr entladen werden, greift meines Wissens eine Schutzabschaltung. Der Akku hat meines Wissens nur eine sehr geringe Selbstentladung.

>> Ob diese "Akkukonditionierung" jetzt generell bei E-Autos notwendig ist, oder ob man das Problem einfach lösen könnte indem man das Auto (wenn Möglichkeit besteht) an die Steckdose hängt ist ja noch mal eine ganz andere Frage.

Nö, das ist schon klar daß das sinnvoll ist, sonst würde sich selbst Tesla die Kosten sparen. Die ersten Modell S und X hatten die elektrische Akkuheizung meines Wissens nicht und mussten warten bis sich der Akku durch die Abwärme der Motoren und Eigenerwärmung so weit aufgeheizt hatte. Das mag auch daran liegen daß das eine kalifornische Firma ist und die beim Entwickeln vermutlich nicht zuallererst ans Eis und Schnee denken. Wenn es eine schwedische Firma wäre, wäre das vielleicht anders.
Ohne die die Akkuheizung würde man den Akku noch stärker stressen, besonders wenn jemand im Winter nur Kurzstrecken fährt.

>> Ich persönlich stehe dem E-Auto, zumindest was den Umwelteffekt angeht, kritisch gegenüber, bin mir aber relativ sicher, das ich das fachlich nicht überblicken kann, dazu ist das Gesamtpaket einfach zu komplex.

Ja das ist schon komplex, aber es wird nicht einfacher wenn jeder mal seine persönliche Schätzung zur Lebensdauer und zum Akkumanagement rausproletet, nur weil er zu faul ist mal in der großen allwissenden Müllkippe zu stöbern.
Und wenn man keine Ahnung hat hilft Fragen mehr als falsche Behauptungen aufzustellen.

>> In der Praxis stört mich am E-Auto (neben der Tatsache, dass es kaum/keine passenden Fahrzeuge für Familien mit drei Kindern gibt) dann doch die Tatsache, dass das nachladen relativ lange dauert.

Ja, das ist richtig daß es viele Kleinwagen gibt aber nur wenige Großraumfahrzeuge wie den Tesla X. Und natürlich ist für viele Familien auch ein Problem daß es bisher kaum Gebrauchtfahrzeuge gibt und die auch sehr wertstabil sind.
Daß man bei Entfernungen über 350km dann mal 30min nachladen muß ist aus meiner Sicht nicht so ein großes Problem. Da ist man schon 3 bis 4 Stunden unterwegs bei dem Verkehr heute, wenn das überhaupt reicht. Mit den ganzen Tabletten die ich schlucken muß bin ich froh wenn ich nach 2 Stunden in die Reichweite einer Autobahntoilette komme. Ich halte schon seit Jahren spätestens alle 2 Stunden an und laufe ein paar Schritte. Da könnte ich auch nachladen.

>> In Verbindung mit der etwas beschränkten Reichweite gibt das bei Urlaubsreisen mit der Familie einfach potentiell Probleme.

Kann ich nicht beurteilen, ich bin alleinstehend und fahre nie in den Urlaub. Ich stell mir das wunderbar vor wenn man mindestens 8 Stunden am Stück durchbrettern kann, alle mit ner Windel an weil es keine Pinkelpause gibt und die Kiddis auf dem Rücksitz alle total happy sind weil man so schnell vorankommt und es gar nicht langweilig ist. Da kommt man bestimmt ganz entspannt in den Urlaub. Mit Bus, Bahn und Flugzeug ist viel zu stressig, klar.
Sorry für den Sarkasmus, aber die Begründung daß ihr einmal im Jahr in den Urlaub fahrt ist halt einfach schwach. Ein Elektrofahrzeug und ein Mietwagen für den Urlaub wäre vermutlich unter dem Strich günstiger, nicht in der Anschaffung aber in den Betriebskosten.

>> Nur als Beispiel, bei humaner Fahrweise hat unser Espace (der nicht sehr sparsam ist, nur nen großen Dieseltank) ne Reichweite von ca 900 km (also auf Langstrecke). Die meisten unserer üblichen Urlaubsziele könnte ich also ganz ohne Nachtanken erreichen. Tanke ich bei Gelgenheit (Pinkelpause) einige Liter
nach, hab ich auch Puffer für Stau oder Umleitungen.

Vorteil Elektrofahrzeug. Im Stand brauchst du praktisch gar nichts (Außer der zu vernachlässigenden Entladung) und wenn du langsam fährst brauchst du weniger (Luftwiderstand ist weniger). Umleitungen bringen es eh nicht, weil die sofort verstopft sind weil die Navis die Autos da heute umleiten. Laut entsprechenden Untersuchungen bist du besser dran wenn du dich an den Stau anhängst.

>> Mit einem E-Auto mit realen 400 km Reichweite (und das wäre für ein Auto das für 5 Personen + Gepäck geeigent ist schon ne Menge denke ich, zumindest gibts so was nicht aktuell)

Tesla S, 3 und X sind mit 5 Sitzen angegeben. Hyundai Kona, Kia Niro + e-soul, Audi e-tron, VW E-Golf, Jaguar i-Pace, Renault Kangoo (sehr geräumig, hat aber wenig Reichweite), Mercedes Benz EQC 400 4matic, Volvo XC40 Recharge,...
Kannst ja mal selber nachsehen was es da gibt.
https://efahrer.chip.de/elektroautos#hersteller=0&modell=0&preis_ab=0&preis_bis=40.000&reichweite=400&sitze=5&sort=beliebtheit&typ[]=4&full=true

>> müsste ich also mindestens zwei mal oder dreimal Nachladen. Und zwar dann wenn es für den Ladestand passt, nicht wann jemand pieseln oder sich mal bewegen muss.

Für denn Ladezustand passt es immer. Bringt natürlich nicht viel wenn man alle 5 Minuten lädt, aber da du sowieso auf 900km wahrscheinlich grob 9 Stunden Fahrzeit hast und der Akku für mindestens 4 Stunden reicht, kannst du alle 2 oder 3 Stunden raus und nachladen. Und falls du dann 3mal lädst statt 2mal ist das besser für den Akku.

>> Damit das funktioniert bräuchte man an jedem Rastplatz viele viele Lademöglichkeiten (gut die müssten dann nicht zwangsweise mit 100 kW Laden, weil ich ja an jedem Rastplatz für die 15 min Pause anstöpseln könnte)

Gerade dann brauchst du die 150kW, Damit du in 15min 200km Reichweite bunkern kannst. Dafür sind die Schnelllader da.

>> Jetzt ist natürlich so, dass dieses "Zwischenladen" für den Akku nicht so toll ist. Das wäre bei uns jetzt wieder Wurst, wir fahren ja nicht jeden Tag in den Urlaub.

Nein, im Gegenteil, das ist hervorragend für den Akku und entspricht der Herstellerempfehlung. Je öfter desto besser. Ideal ist wenn du möglichst immer um 50% Ladekapazität herumpendelst. Selbst die Handyhersteller empfehlen den Akku bei jeder Gelegenheit nachzuladen und den nicht jede Nacht zu 100% vollzuladen und dann ganz leer zu saugen.

>> Du siehst also, es gibt viele Wenns und Abers die je nach Fall mehr oder weniger schlimm sind, mit denen des Verbrenners haben wir uns einfach schon ganz gut abgefunden/arragniert.

Nö, es gibt viele Unklarheiten, Bedenken aus Unwissenheit und Falschinformationen, zu denen auch Typen wie Dominik beitragen der zwar wenig bis gar keine Ahnung hat aber sich mit seinem Halbwissen wichtig machen muß.

Gruß Horst

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]