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Geschrieben von Werner am 06. November 2019 10:33:34:

Als Antwort auf: Re: Sehr schön ! geschrieben von RoadRunner am 06. November 2019 07:21:01:

Moin,

also ich sehe das so: das Wasser wird vom Reifen nach vorne verdrängt. Das verdrängte Wasser geht zur Seite und schräg nach vorne oben. Es kann ja nicht gegen das stehende Wasser an. Es baut sich unter der vorderen Lauffläche des Reifens ein Druck auf gemäß Staudruck z.B. 20 m/s zum Quadrat durch 2 mal 1000 kg/m³ und damit hat man schon bald die Auflagerkraft jedes Reifens erreicht. Als Übung habe ich das die Jungingenieure rechnen lassen und die 80 km/h bzw. die 50 mph im Film kamen recht gut hin. Ich weiß noch, daß die Porsches früher mit ihren breiten Reifen und dem leichten Vorderwagen bei Regen schon ab 65 km/h aufgeschmissen waren.

Sobald der Reifen die Bodenhaftung verliert, wirken die Strömungskräfte des nach vorn abströmenden Wassers gegen die Drehrichtung einerseits und andererseits wirkt aber immer noch die Reibung des Wasserfilms zwischen Rad und Straße. Dass das so genau sich gleicht . . . . Zufall ? Habt Ihr mehr darüber ?


Noch ein ganz fieser Aspekt beim Aquaplaning: selbst mal schmalen Reifen, also VW-Käfer z.B. bildet sich eine Front vor dem Reifen und das Wasser fließt, wie oben schon gesagt, zu den Seiten ab. Was aber passiert, wenn ich jetzt lenke?

Das Wasser läuft entlang der schräg gestellten Reifenfront zu einer Seite hin verstärkt ab und erzeugt damit eine nicht zu verachtenden Impuls (Kraft) in die Gegenrichtung. Das bedeutet, ich lenke nach links und bringe damit das Wasser zum Abfließen nach links, der Vorderwagen schiebt mir aber nach rechts weg.

Typischer Anfängerfehler: Weiter dagegen lenken, sozusagen aus dem Reflex, gleichzeitig Gasweg und evtl. Bremsen. Tjaa, und dann setzen die Reifen vorne wieder auf und stehen genau falsch herum und es geht ab in die Gegenrichtung und gleich in die Leitplanken - höchstpersönlich mit angesehen bei einem Käfer bei Starkregen 1978 auf der B42 Richtung Bad Honnef. Beide Insassen waren nicht angeschnallt und der Beifahrer ist mit dem Kopf kräftig gegen die Scheibe gedonnert. Die hat allerdings gehalten. Wir haben auch sofort gehalten, aber es ist für die beiden nochmal verdammt gut augegangen. Sie waren nur leicht verletzt. Der Fahrer hat überhaupt nicht gerafft, was passiert war, aber konnte der Vorgang noch im Schock genauestens beschreiben.

Je breiter übrigens die Walze, desto ausgeprägter der Effekt.

Gruß

Werner


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