Genau die hatte ich auch im Blick


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Geschrieben von Werner am 28. November 2019 23:30:12:

Als Antwort auf: ICE und Rückspeisung... geschrieben von Hanomedes am 28. November 2019 15:51:49:

die Strecke zwischen Köln und Frankfurt ist der Klassiker für so etwas - Berg und Talfahrt. Allerdings würde mich mal interessieren, wie viel Prozent Gefälle es braucht, damit die Bahn bei 300 Sachen bergab gebremst werden muß. Ich bin bei Rollwiderständen von Bahnen unsicher in der Berechnung. Mit cw-Wert allein kommt man da nicht weit.

Ich schau mal ins wiki

Also dort steht, daß die Strecke für den Einsatz von Wirbelstrombremsen gebaut wurde. Die zusätzlichen Leitungen scheinen nicht für Energierückspeisung zu sein. Überhaupt lesen sich die Artikel zur Strecke und zum ICE3 nicht so, als sei das Motorbremsprinzip dominant. Für den geplanten Wechsel von Geschwindigkeiten wird die Motorbremse (also Rekuperation) genutzt, aber die Wirbelstrombremsen scheinen den Erbauern die wichtigere Bremsart gewesen zu sein. Ich stelle mir vor, daß man mit den Motoren nicht auf die Bremsleistung kommt, die man haben möchte.

Wie immer es auch sei, bei einem Verkehrssystem von 300 km/h über Energieeinsparung zu sprechen, ist eh ein bißchen überzogen.

Wenn ich mal über den Daumen die 8000 kW nehme, die als Leistung dort stehen und 300 km/h ansetze, dann komme ich auf einen Vortriebsschub von fast 10 Tonnen. Ob die 8000 kW für 300 km/h tatsächlich nötig sind, weiß ich freilich nicht. Ich denke mal, sie werden nicht ganz gebraucht, vielleicht eher so 6000 bis 7000 kW (Annahme). Wenn ich dann die 10 Tonnen durch die Betriebsmasse von 500 Tonnen teile, komme ich auf 20 Promille Gefälle, bei dem diese Geschwindigkeit ohne den Antrieb erreicht wird. Die 40 Promille im Bereich des Siebengebirges würden also den ungebremsten Zug noch jenseits der 300 km/h beschleunigen lassen. Allerdings muß man sich auch vor Augen führen, daß diese Abschnitte in der Länge begrenzt sind und die Rückspeisung nur von kurzer Dauer. Für den größten Teil der Strecke wird Strom verbraucht, denke ich. Die Fahrgäste wollen ja auch schnell sein, der Zug fährt in Konkurrenz zum Flugzeug. Mit Durchsagen wie "wir sparen heute Strom, deshalb dauert es länger mit dem Abbremsen" wird man die Fahrgäste kaum erfreuen können. Ich selbst bin die Strecke nur ein einziges Mal gefahren und habe die vorbeieilenden Masten zeitlich gestoppt. Das ging in weniger, als einer Sekunde pro Mast. Zuhause dann schnell nachgeschaut, wie weit sie auseinander stehen - 70 Meter ! Donnerwetter, so schnell war ich noch nicht in Bodennähe unterwegs.


Apropos Gleichstrom: die Umrichter haben einen Gleichstrom-Zwischenkreis. Dieser kann bei den Straßenbahnen, wenn sie ein Gleichstromsystem haben, entfallen. Das vereinfacht und verbilligt nicht nur die Antriebssysteme, sondern spart auch Verluste. Warum haben die weniger Leistung ?

Gruß

Werner

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