Re: Corona Übersterblichkeit die X.te


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Geschrieben von Joachim S am 24. September 2020 13:48:08:

Als Antwort auf: Re: Corona Übersterblichkeit die X.te geschrieben von Der Große 945 am 24. September 2020 10:30:42:

Hi Sebastian,

klar, schlimmer geht immer...

Corona wird uns nicht alle töten. Das hat auch noch kein Virus geschafft. Dieser verbreitet sich offenbar ziemlich gut und effizient, aber tötet "nur" grob geschätzt Einen von Hundert.

Es gibt und gab sicherlich auch schlimmere Sachen. Und man kann sich auch einigermaßen schützen, und die Übertragung eindämmen. Weil man die Verbreitungswege mittlerweile gut verstanden hat.

Auch hat die Medizin seit den letzten großen Seuchen erhebliche Fortschritte gemacht, ein einigermaßen wirksamer und verträglicher Impfstoff ist auch nur noch ne Frage der Zeit, würde ich sagen.

Sogar die Welt hat gewisse Fortschritte gemacht. Es wird nicht mehr SO einfach hingenommen, wenn irgendwo Leute sterben, denen man auch helfen könnte.

Da haben wir bestimmt noch einen weiten Weg vor uns, aber beschritten ist er.

Diese Diskussion, darf und soll und muss der Staat seine Bürger schützen...

Was für ne Frage... Sollen wir etwa Bauaufsichtsbehörden abschaffen? "Ist doch egal, wenn Häuser gebaut werden, die mit 100 Leuten drin einstürzen. Da soll der Staat sich raushalten... Die Leute müssen ja nicht einziehen."

Tüv? Weg damit? Verkehrsregeln auch? "Die Aufgabe des Staates ist, Straßen zu bauen. Was die Leute darauf machen, geht ihn nichts an".

Auf diesem Niveau sind die neoliberalen Sprüche wie: "Der Staat soll die Infrastruktur schaffen, für genug Krankenhausplätze sorgen. Aber nicht die Wirtschaft lahmlegen... "

Wenn die Bürger sich anstecken wollen, geht das den Staat also nichts an. Wenn "junge Leute" das Virus ungehindert verbreiten, ist das sozusagen ihr gutes Recht... Das kann man nicht einschränken, um ein paar Alte zu schützen?

Nun ja, der Neoliberalismus ist eben auch so eine Welle... Ich hoffe, sie hat ihren Höhepunkt auch langsam erreicht, oder gar überschritten.

Dieses Scheinargument oder die Relativierung, "trifft nur Alte mit Vorerkrankungen", das geht mir wirklich auf den Zeiger. Vielleicht, weil ich auch bald ein Alter mit Vorerkrankungen bin. Wird mich nicht hindern, noch zwanzig gute Jahre zu haben, so hoffe ich. Auch mit Bluthochdruck, Zucker und Zipperlein. Aber auch, weil ich Alte mit Vorerkrankungen kenne und mag.

Mit der gleichen moralischen Berechtigung könnte man auch sagen, "das Masern-Virus ist ja nicht so schlimm, es sterben ja fast nur Kinder. Kein Grund, da was gegen die Verbreitung zu tun."

Nur, so sagt das niemand. Bei Alten scheint es seltsamerweise salonfähig.

Gruss Jo

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