Artikel - Umweltfreundlicher Sprit soll Traktoren antreiben


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Geschrieben von steffen am 06. November 2001 21:48:58:

Neue Rapsölmühle von Landwirtschaftsminister Bartels eingeweiht

ulv Lemgrabe. Vier Tonnen wiegt die zweistöckige Konstruktion. Oben wird Rapssaat eingeführt und unter gewaltigem Druck zerquetscht. Heraus kommt zu einem Drittel kalt gepresstes Rapsöl, den
überwiegenden Rest bildet Rapskuchen, bestes Viehfutter. Eingeweiht wurde die neue Rapsölmühle der Naturöl Dahlenburg GmbH Co.KG gestern vom niedersächsischen Landwirtschaftsminister Uwe Bartels.
Hier lägen Erzeugung und Weiterverarbeitung richtungsweisend in Bauernhänden, lobte er.
Zwölf Gesellschafter aus dem ländlichen Raum haben sich mit jeweils 10 000 Mark Einlage zusammengefunden, um das Vorhaben zu stemmen. "Runde 500 000 Mark hat die Anlage gekostet", erklärte
Geschäftsführer Ernst-August Uffmann. 112 000 Mark Zuschuss flossen aus Mitteln zur Entwicklung ländlicher Räume. Mit angeschoben hat das Projekt die Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung Elbtalaue.
Die vollautomatisch laufende Maschine mit den dazugehörigen Tanks ist in angemieteten Hallen der Saatbau Dahlenburg untergebracht. "Als Jahresziel sind 3000 Tonnen Rapssaat angepeilt", sagte
Uffmann. Eine Million Liter Rapsöl fallen bei der Verarbeitung an. Etwa 1,10 Mark pro Liter soll der besondere Treibstoff kosten. Gesellschaftssprecher Helmut Teuwsen hofft, dass die Dieselmotoren endlich
uneinschränkt rapsöltauglich werden. Er appellierte an Bartels, sich bei den Autofirmen dafür einzusetzen.
Zurzeit kostet der Umbau - darunter der Austausch von Leitungen - bei Pkw knapp 2000 Mark, bei Traktoren 4 900 Mark. "Die Investition haben die Landwirte durch den niedrigeren Ölpreis in weniger als
einem Jahr wieder rausgeholt", versicherten die Experten Thies Ganzer und Joachim Kehbein. Zudem liefen die Motoren wesentlich umweltfreundlicher als mit Diesel. "Sie stoßen weniger Rußpartikel aus,
die Abgaswerte sind besser", so Ganzer. Er spricht von einer steigenden Nachfrage, zumal die Leistung des Motors nicht abnehme.
Den komplexen Ablauf der Produktion über Pressen, Rühren und Filtern erläuterte Dipl.-Ing. Bernd Tydiks. Michael Zuther betreute die Montage, die rasch über die Bühne ging. Beim 24-stündigen Probelauf
lief allerdings Öl aus: Zwei Rohre waren vertauscht worden. Der Trost: Geht die Generalprobe schief, ist das ein gutes Omen für die Premiere. Wie positiv die Umwelt auf die Rapsölpioniere reagiert,
schilderte Kehbein: Als ein Landwirt zum ersten Mal mit seinem Rapsöl-Schlepper auf den Acker fuhr, tauchte eine Rotte Frischlinge hinter ihm auf - angelockt vom lecker riechenden Frittenduft, der dem
Auspuff entströmte.

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