Ich hätte noch einen anderen Prozeß anzubieten


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Geschrieben von Werner am 26. Mai 2021 19:49:46:

Als Antwort auf: Re: Selektives Gasreinigen geschrieben von Joachim S am 26. Mai 2021 18:14:31:

Moin Jo,

dafür braucht man aber richtig Gelände und möglichst auch einen Berg.

Das Verfahren geht so:

Kohlendioxid und Kalkstein machen eine Menge Zauber miteinander, ohne den unsere modernde Welt mit Beton usw. nicht denkbar wäre.

Nimmt man Kalklauge und leitet CO2 ein, dann fällt sofort Kalkstein aus, der fast unlöslich ist. Nun aber das verrückte: erhöht man die Konzentration an CO2 wieder, dann bildet sich Kalziumhydrogencarbonat, was wiederum löslich ist. Die Konzentration an CO2 zu erhöhen ist, wie wir in den thermodynamischen Ausführungen gesehen haben, kompliziert bzw. schwierig und energieträchtig.

Es gibt aber in der Natur Vorgänge, wo Regenwasser mit CO2 in Lösung in tieferen Schichten unter Druck gerät und anfängt, Kalkstein aufzulösen, wie z.B. in einer Tropfsteinhöhle. Das Wasser tritt an irgendeiner Stelle wieder aus und setzt das CO2 frei, was noch am Kalziumhydrogencarbonat gebunden ist und dieses fällt als Kalkstein wieder aus. Wenn noch eine kleine Menge Eisenoxid mit im Spiel ist, gibt das wunderschöne braunbeige Farben.

Nun, in der Eifel gibt es einen kleinen Wasserfall, wo man das studieren kann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dreimühlen-Wasserfall

Wir waren da schon öfters und es sieht schon jeck aus, wie sich der Wasserlauf seine eigene Rampe gebildet hat. Am meisten sieht man im Winter, wenn die Flora nicht so arg dazwischen ist.

Im Prinzip funktionieren alle CO2-haltigen Quellen so. Wenn man das sprudelnde Wasser abfüllt, ehe das Gas entweicht, dann könnte man mit guten Reinheiten anschließend CO2 gewinnen. Den Druck muß man aber entlasten, sonst bleibt einfach alles in Lösung. In unserem Leitungswasser ist ja auch hydrogencarbonat, was bei Warmwassertemperaturen ausfällt und die Geräte zukalkt. Das dazu gehörige CO2 nehmen wir nicht war, aber es ist in guter Reinheit vorhanden. Die Abtrennung des Wasserdampfes ist einfach und vielleicht gar nicht nötig.


Haken an der Sache ? Kein Haken, allerdings braucht man Regenwasser von oben und muß weiter unten CO2 zapfen. Das Wetter, bzw. die Sonne ist also der Energielieferant. Den ausfallenden Kalk könnte man wieder in den Berg reinwerfen. Da dieser aber unter Druck steht, müßte man wieder eine Arbeit verrichten . . . .


Ach ja, und etwas Geduld wäre auch angebracht, die zeitliche Ausbeute muß mit dem Verfahren eher als unterdurchschnitllich eingestuft werden.


Die Werbung von Sprudelwasser schreibt gelegentlich "abgefüllt mit Quellkohlensäure" Schön schön, aber niemals ausreichend. Wenn sprudelnde Mineralwässer gereicht werden, ist die CO2-Konzentration darin weithaus höher, als in einer Quelle. Mag ja sein, dass von der Quellkohlensäure was mit hinein kommt, aber der Hauptbestandteil kommt aus der Flasche, aus der CO2-Flasche.


Als ich im Praxissemester in der Raffinerie war, hat man mir die CO2-Abfüllung gezeigt. Kraftwerkskamin -. im Kraftwerksofen wurde alles verbrannt, was man nicht mehr gebrauchen konnte, Klumpenweise Rohölreste mit anderem Zeug vermischt, das kam alles in den Drehrohrofen. Selbst im brennenden Zustand sag es darin sch.. aus.

Vom Kamin ging eine Leitung weg, nach der sog. Umweltstufe. Dann wurde gekühlt und mit verschiedenen Prozessen gereinigt. Ich weiß es nicht mehr genau, aber die Verunreinigungen waren am Schluß kleiner als 10 hoch -9. Damit war die Lebensmittelqualität erreicht und das Gas wurde in schön bunt bemalte LKW mit Sprudelwasserreklame drauf abgefüllt.

Für mich damals ein Schauder über den Rücken, dass in den Sprudel etwas kommt, was aus solcher Drecksröhre stammt. Aber es war tatsächlich sauberer, als Quellkohlensäure.


Gruß

Werner

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