Try and Error hast du in der Entwicklung immer...


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Geschrieben von huebi am 20. Juni 2021 16:09:24:

Als Antwort auf: Re: Stimmt, die Bohrung wurde größer, jetzt weiß ich es wieder geschrieben von Hanomedes am 20. Juni 2021 12:24:29:

... außer Du machst nur alten bekannten Kram im neuen Gewand.
Wenn das Ende bekannten Wissens erreicht ist, fängt das Improvisieren erst so richtig an. Ein super Beispiel dafür ist unser Einspritzpumpenprüfstand in der Pölhöhle. Der mißt inzwischen um mindestens Faktor 20 genauer als die originalen Bosch Prüfstände bei den Bosch Diensten. Die Idee, die Masse anstatt das Volumen zu messen, war genau richtig. Nur bis das jetzt funktioniert hat, ist richtig viel daneben gegangen, viele Messungen einfach falsch gewesen und grundsätzlich gute Ideen waren im Detail dann doch noch nicht so dolle. Allein der Antrieb für eine Einspritzpumpe mit 12 mm Förderkolben ist eine echte Herausforderung. Im Schnitt nimmt die VP37 bei Fluchtmenge (2500 1/min bei 4700 mV Rückmeldespannung) ganz entspannt 4,5 kW auf. Aber nur im Durchschnitt. Im Betrieb muß die Einspritzpumpe nach jeder Einspritzung sogar erheblich gebremst werden, obwohl eine riesige Schwungmasse da schon viel ausgleicht. Unter 9 kW Antriebsleistung ist da nicht viel zu wollen, bzw. zwar zu wollen aber nicht zu bekommen. Eine Temperaturkompensation ist für die Messungen auch sehr wichtig, gibt es bei Bosch aber nicht.
Nachdem der Prüfstand jetzt richtig gut reproduzierbar arbeitet, hat sich herausgestellt, dass der Einspritzpumpensimulator für die Messungen bei Reparaturen zwar gut zu gebrauchen ist, fürs präzise Aufnehmen von Einspritzpumpenkennfeldern dann aber doch zu ungenau die Einspritzpumpe einregelt. Jetzt wird es wohl auf eine umkalibrierte EDC15VM+ rauslaufen, um in jedem Bereich reproduzierbar Messen zu können.

Was bei so einer Entwicklung immer gut ist, wenn man im kleinen Team, also mindestens zu zweit arbeitet. Henzo hat den Anfang gemacht und Jo und ich haben darauf dann aufgesetzt. Ein Drehstrommotor mit Frequenzwandler war schon gut, ein Servomotor mit Servoregler ist aber viel besser. Übrigens funktioniert der vierte Servoregler jetzt erst richtig gut.

VP37 ist zwar Steinzeittechnik, jedoch haben wir immer im Auge behalten, dass das Ganze dann auch mit Common Rail Anlagen funktioniert. Der nächste Motor wird wohl ein Railer werden, denn mit dem 12 mm Förderkolben ist definitiv das Ende der Fahnenstange erreicht. Eventuell kommt noch mal ein Pumpe Düse Motor mit VP37, also ein ASV mit deutlich stabilerem Unterbau zum Einsatz aber danach dürfte VP37 keinen Sinn mehr machen. Theoretisch soll sie ja 1250 bar Einspritzdruck erreichen, nur bieten die 2600+ bar bei Common Rail noch einmal deutliche Vorteile.

Viele Grüße,
huebi

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