Bilder vs. "in Echt"
Geschrieben von illuf am 23. Juli 2021 15:50:03:
Als Antwort auf: alle Pöler gut durch die Flut gekommen? Meykel/Mayen z.B.? geschrieben von RoadRunner am 16. Juli 2021 16:41:53:
Hallo zusammen,
wir wohnen zwar mittendrin, aber oben auf'm Berg, weshalb wir nicht unmittelbar betroffen sind. (Der Berg allerdings schon, die alten Stollenschächte vom Bleiberg sind geflutet und es droht Einsturzgefahr). Betrifft aber nicht die bestehenden Häuser, nur Spaziergänger, Jogger und Pilzesammler.
Wenn alle um einen herum mit den Folgen zu kämpfen haben, hat man schon fast ein schlechtes Gewissen, das man Glück gehabt hat.
Nebenher bin ich noch in einer Praxis in Erftstadt tätig, die Praxis ist im 1. Stock, alles okay, aber sämtliche Patientenakten lagern (noch immer) im Keller. Überflutet, verschlammt und unbarauchbar.
Unser Büro in Euskirchen ist nur ein paar Zentimeter übflutet, ein paar Möbel schrott, der Rest geht irgendwie.
Einige Kolleginnen haben ihr ganzes Haus mit allem verloren (Schleiden, Bad Münstereifel, Euskirchen). Autos sind schrott, die Straßen aufgerissen usw., mich erinnert das an tatsächlich an Nachkriegsbilder. Ist gewiss dennoch kein Vergleich.Wie Konzerte und Theater für mich nur live funktionieren, so ähnelt -irgendwie logisch, aber auch erschreckend- die Wirkung der Live-Eindrücke: Die Bilder aus den Nachrichten kenne ich natürlich, auch unvorstellbaren Videos der reißenden Bäche von Freunden meiner Kinder etc., die sind erschreckend. Aber auch meine Kinder (zwei Leben in Rheinbach) berichten, wie sehr viel mehr schockierend die Wirkung ist, wenn man ganz direkt die Zerstörungen sieht. Zerbröselte Häuser, Müllberge auf den Straßen. Schutt und nasser Dreck, hunderte Autos kreuz und quer, oder an zentralen Stellen unterdessen übereinandergestapelt wie Legosteine etc.
Was allerdings stimmt: Die Solidarität ist groß. Das wird vermutlich nicht lange anhalten, aber aktuell wird sich allenthalben gegenseitig unterstützt. Das lässt hoffen...So, genug davon.
Gruß aus Mechernich/Eifel
Ulli