VW kann keine Software und wird es auch in absehbarer Zeit nicht koennen


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Geschrieben von huebi am 19. Juni 2022 18:38:50:

Als Antwort auf: Re: ABS - Das Anti Brems System geschrieben von Peter vdl am 19. Juni 2022 12:54:32:

Moin Peter

>> Es wäre ein Leichtes gewesen, unterschiedliche Abrollumfänge der Räder zu erfassen und ab einem bestimmten Schwellwert nicht mehr von unterschiedlichem Verschleiß, sondern von Luftverlust auszugehen und den Fahrer dann mit einer Meldung drüber zu informieren.
>Hat der T5 Mopf so tatsächlich drin - nützt nur nichts, wenn vor Druckverlust im Reifen erst gewarnt wird wenn die Felge bereits fast auf dem Boden steht und die Karre deutlich träger beschleunigt und kräftig zur Seite zieht... Interessant auch wenn man selber nen Schleicher feststellt und den Reifen wieder aufplustert spricht das System auch an, meldet dann bei korrektem Luftdruck nen Plattfuß...

Da VW solche Funktionen nur beim OEM in Auftrag gibt und nicht selbst entwickelt, haben sie einfach nicht die Möglichkeit, Fehler selbst zu machen UND dann dabei richtig viel zu lernen. Dann würde auch jemand die Parameter so konfigurieren, daß der Druckverlust bei maximal 0,4 bar sicher und eindeutig erkannt wird. Und wenn der Reifendruck korrigiert wurde, wird erstmal auf Plausibilität getestet. Dazu muss ich aber mal eben - halt mal mein Bier - den Programm-Code ändern können. Geht aber nicht weil die ja der OEM entwickelt hat.
Ohne den Aufwand der echten Eigenentwicklung kommt dann eben nur Halbgares bei raus.

Ich habe vor ein paar Monaten mal den Spurhalteassistenten in einem brandneuen Skoda ausprobieren können. Eigentlich ja eine tolle Sache, wenn er denn die Spur halten würde. Damit der Assistent erkennt, daß ich die Hände am Lenkrad habe, solle ich doch bitte regelmäßig Schlangenlinien fahren, die dann vom Assistenten korrigiert werden. Ich muß also meine Fahrweise an diese Dreckssoftware anpassen, damit sie, wenn sie denn dann mal was macht, die Spur auch viel schlechter hält als ich es manuell mache.
Ich bin neuen Dingen ja sehr aufgeschlossen gegenüber aber für so eine stümperhafte Implementierung werde ich kein Geld ausgeben.

Und der Lacher schlechthin war ja, daß VW das LTE-Modul im Golf 8 nicht ans Auto geknotet bekommen hat. Diese Modultechnik war zu dem Zeitpunkt schon über 10 Jahre alt, damit sehr ausgereift und natürlich auch bestens dokumentiert. An dem Modul kann es definitiv nicht gelegen haben, sondern nur am unausgegorenen Auto. So ist es halt, wenn man die Entwicklung auf die OEMs abwälzt wird und dann mit Knebelverträgen jegliche Kreativität verhindert wird.

Jetzt machen sie plötzlich eine Softwareentwicklungsfirma auf und wollen alles selbst machen. ALLES! Sogar das exklusive VW-Betriebssystem wollen sie neu erfinden.
Wie bekloppt muss man sein, um ein (Echtzeit-)Betriebssystem entwickeln zu wollen?!
Es gibt einen sehr gut ausgereiften Linux-Kernel, der mit sehr wenig Aufwand den Kern des Betriebssystems bilden kann. Damit habe ich ein solides Fundament und brauche nur noch darauf aufzubauen.
Die Kosten für eine eigenes Betriebssystem werden mindestens im zweistelligen Milliardenbereich liegen und wenn sie Glück haben, werden die Mannjahre noch fünfstellig bleiben und das Ganze mindesten 10 Jahre brauchen. Aber das geht natürlich viel schneller, denn wenn eine Frau für ein Baby neun Monate braucht, dann brauchen neun Frauen für ein Baby nur einen Monat.

Wenn ich VW wäre, würde ich mir einfach mal so einen Tesla mit Vollausstattung schnappen, mir das Lästern über die vollkommen uninteressanten Spaltmasse verkneifen, ihn zerlegen, analysieren und einfach nur mal die komplette Elektronik nachbauen. Mehr nicht! Der Erkenntnisgewinn aus der Aktion würde VW unglaublich beschleunigen und die Idee wirklich jedes Rad nochmal neu erfinden zu wollen, würde schnell begraben werden.


Viele Gruesse,
Andreas

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