Re: Wasserwandler


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Geschrieben von Werner am 28. November 2022 09:04:38:

Als Antwort auf: Wasserwandler geschrieben von waldi am 27. November 2022 21:11:06:

Moin,

bin schon wieder bei den Ösis.

Der Grund dafür, dass Dieselmaschinen erst so spät in die Lokomotiven kamen, war, dass man das Anfahren unter Last und die Schwingungen nicht in den Griff bekam. Die erste Diesellokomotive hatte einen Zweitaktmotor, der direkt auf die Radwelle ging. Die Maschine lief schnell und gut und verbrauchte viel weniger Energie, als die Dampflokomotiven. Aber nach ausgiebigen Tests und auch rel. schwierigem Anfahren (ein extra Motor pumpte Preßluft in die Zylinder) brach die Radwelle und das Vorhaben wurde aufgegeben.

Das Strömungsgetriebe versprach die Entkoppelung von Schwingungen und die Möglichkeit, längere Zeit unter Last zu stehen oder zu kriechen. Wenn das Wasser anfing zu kochen, mußte man aufhören ;). Die Loks mit den schaltbaren Gängen haben heute immer noch die Übertragung über Flüssigkeit, sofern sie nicht dieselelektrisch arbeiten. Die Verluste durch Schlupf in der Strömungsübertragung sind geringer, als die Verluste durch die elektrische Übertragung. Zudem sind die Fahrzeuge billiger und leichter. Der neue Talenttriebzug für Regionalbahnen hat auch Strömunggetriebe.

In den 50ern hat man dennoch Dampfloks vorgehalten, um den ersten richtigen Diesellokomotiven schnell zur Hilfe zu kommen, wenn z.B. im Schwarzwald das Anfahren am Berg nicht klappte. Die Dreizylinder-Dampfloks waren und sind bei Anfahren einfach die Könige.

Die PKW-Industrie hat sich die Wandler genommen und verfeinert. Mich wunder ein wenig, dass man sich nichts wirklich Neues ausgedacht hat.

Gruß

Werner

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