Neues von der Drehbank – der Wahnsinn geht weiter

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Geschrieben von waldi am 17. Februar 2023 20:47:18:

Servus Männer,

Da ich für die Instandsetzung der Alfred-Schütte-Maschine eine Drehbank brauche und Jo gerade Kängurus hütet, bin ich auf die verrückte Idee gekommen, meine MWM zumindest provisorisch soweit zum Rennen zu bringen, dass ich den Lagerflansch abstechen und ausstechen kann.

Eingangswelle

Das hat dann den Charme, dass ich Jos Drehbank und seine Nerven mit meinen unprofessionellen Versuchen nicht unnötig strapaziere.
Nein, im Ernst. Es reicht nicht, zu wissen, wie so eine Maschine funktioniert. Man muss sie gewöhnt sein. Und sowas dauert seine Zeit.

Seit 27 Jahren steht sie nun so rum. Die ist damals umgekippt und da ist einiges abgebrochen und verbogen. Blöderweise eben so, dass der Schlitten sich nicht gescheit bewegen lässt.

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Also muss er runter. Zumindest der Getriebekasten, und das geht leider nur, indem Leit- und Zugspindeln und die Schaltwelle nach vorne mit samt dem Getriebe abgenommen werden.

Rechts sind sie an einem Abschraubbaren Bock gelagert, also kein Problem.

Links am Antrieb sind die Spindeln mit den Ausgangswellen verstiftet. Auch kein Problem, sollte man meinen.
Die beiden Spindeln habe ich entstiften können, indem ich mit Durchschlag und Hammer die Stifte hab rauskloppen können. Es war genug Platz nach hinten, und man kommt gut dran.

Die Schaltwelle hingegen hat einen langen Stift, von dem ich wegen fast 3 Dekaden Dreck nicht erkennen konnte, wie das gehen soll.
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Also Hammer und Durchschlag, und gib ihm.


Gaanz schlechte Idee depri.

Dass der Stift ein Loch hat, ist mir schon aufgefallen. Also dünnen Durchschlag und nochmal im Loch angesetzt.
Nochmal schlechte Idee kotz.

Meine Hoffnung war, den Stift soweit durchschlagen zu können, dass man ihn dann irgendwie rausfummeln kann. Dass ein Maschinenkonstrukteur sowas unergonomisches baut, konnte ich mir zwar nicht vorstellen, aber mangels besserer Erkenntnis habe ich es eben so probiert.

Alles Mist.
Bier geholt, und am Ofen stehend, der rechts neben der Drehbank steht, also in Pinolennähe, Löcher in die Luft geguckt und auf die göttliche Eingebung gewartet.

Da fällt mein Blick auf die Pinole. Von oben auf dem Gussgehäuse sieht man einen Kugeldrucköler in der Mitte und hinten zwei 5er Gewindelöcher, die allerdings in …
Stiften angebracht sind.

Also 5er Schraube und Wasserpumpenzange geholt. Schraube ins Gewinde gedreht und mit der Zange beherzt gezogen.

Aha! So geht das20.
Die Pressluftpistole ist mein Freund und siehe da, das Loch im Wellenstift hat auch ein 5er Gewinde.

Also Schraube rein und gezogen 8.
Nix depri

Und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt.

Gleithammer angesetzt und mit Schmackes die 5er Schraube traktiert.
Ergebnis: Die Schraube wird länger, und deren Gewinde sieht so Dali-ähnlich aus.
Gott sei Dank habe ich das früh genug gemerkt, sodass ich sie nicht abgerissen habe und wieder rausdrehen konnte.

Eines ist klar: Da muss eine andere Marerialgüte her. Die 6.8 er Schraube hat es nicht gehalten, die 8G-Schraube wurde zwar nicht länger, dafür aber gnadenlos krumm.

Einen Tag und140 km später bin ich stolzer Besitzer von 5 M5 x 60 er Inbusschrauben in 12.9er Qualität.

Und daraus wurde dann ein Abzieher, bzw. ein Bolzenauszieher.
Herrjeh, was würde ich ohne Drehbank machen?
In Einzelteilen sieht das so aus:

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Stützhülse, wieder gangbar gemachte Stoppmutter und aufgedrehte Fahrwerksschraube vom 210er .

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Da passt dann die 5er Inbus rein sonni


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Zusammengesetzt …
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Und in Aktion.
Den 22er Schlüssel und den 12er Inbus muss man sich hier dazudenken.

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Tja, und das ist das Objekt der Begierde, was mich über 1 ½ Tage gekostet hat.

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Bin mal gespannt, was noch an Überraschungen auf mich zukommt.
Das Getriebe ist noch nicht ab, und was darin kaputt gegangen ist, weiß ich noch nicht.
Einfach wird es nicht werden, denn vom Montiereisen und mit dem Hammer hat sich da nichts bewegt.

Viele Grüße

Waldemar

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