Re: Ich habe mich auf diesen Satz bezogen
Geschrieben von Joachim S am 25. Februar 2023 09:42:42:
Als Antwort auf: Ich habe mich auf diesen Satz bezogen geschrieben von Uli S. am 25. Februar 2023 00:20:52:
Morgen Uli,
auch von mir gute Besserung. Es grassiert wirklich.
>>Wenn Du glaubst, der Selensky (oder Scholz) könnte auch nur einen Furz lassen, ohne daß der von den Amis genehmigt wäre, dann täuschst Du Dich.
Ich glaube, es ist komplizierter.
Nordstream 2 wurde gegen den Willen der Amis gebaut. So etwas geht.
Man kann auch mal sagen, "I'm not convincenced" und den Krieg schwänzen. Auch das geht.
Selenski bekam zu Beginn reichlich Angebote, ins Exil zu gehen, um sein Leben zu retten... Er hat sie mit dem markigen Spruch abgelehnt, er bräuche kein Flugticket, er bräuche Munition.
Das war seine Entscheidung, da hat ihm kein Ami reingeredet.
Er bekam sie, und begab sich damit natürlich in eine Abhängigkeit. Das ukraine Militär verblüffte in der Folge sowohl die Russen, als auch den Westen.
Will er auf diesem Weg weiter machen, muss er natürlich "spuren". Dann gibts Waffensysteme, Panzer... vermutlich auch irgendwann eine vorsichtige Menge an Kampfjets.
Hätte er zum fraglichen Zeitpunkt einen Kompromiss mit Putin schließen wollen, es hätte ihn nichts und niemand hindern können, (außer vielleicht seine eigenen Leute).
Warum er es nicht getan hat? Viele Gründe... Putin kann man nicht vertrauen, der kann was unterzeichnen oder versprechen, und ein paar Wochen später gestärkt und erfahrener da weiter machen, wo er vorerst gestoppt wurde. Er hat die Unterstützung seines Volkes, die nicht unter russische Herrschaft wollten. Der Krieg lief weit besser für die Ukraine, als sämtliche Experten geahnt hatten.
Er bekam Zusagen des Westens, wir unterstützen ihn. Klare Sache, die Amis wollen Russland schwächen. (Dem kann ich mich persönlich durchaus anschließen, diese Sorte Russland gehört zurückgestutzt, idealerweise bis zur militärischen Bedeutungslosigkeit.)
Natürlich ist er jetzt nicht mehr frei in seinen Entscheidungen, er ist auf die fortgesetzte Unterstützung des Westens angewiesen, und der Westen bekommt dafür die Ukraine "in sein Werte- und Wirtschaftssystem eingebunden".
Eine krachende Niederlage für Putin, ein Gewinn für den Westen. Wie es läuft ist es (vom humanitären Gesichtspunkt abgesehen) prima für alle Beteiligten. Außer für Russland. Also läuft es weiter, bis sich in Russland was tut, wahrscheinlich etwas, was Putins Kopf kostet...
Um auf das Eingangsthema zurück zu kommen. Natürlich hätte Selenski zu der Zeit was aushandeln können. Daran hätte ihn niemand gehindert. Und auch nicht hindern können, außer seine eigenen Leute.
Wenn man natürlich gerade Butcha zurück erobert hat, also militärische Erfolge feiert, und sieht, was in Butcha geschehen ist, ist die Motivation überschaubar...
Ob nun die Amis die Pipelines gesprengt haben? Ist nicht unplausibel, dieser Enthüllungsjournalist überzeugt mich aber nicht wirklich.
Da wird zuviel mit "sie hätten es gekonnt" argumentiert. Das ist klar, aber die Russen konnten es auch.
Und auch bei denen sehe ich Motive, vor Allem dieses: "der Westen soll glauben, dass es die Amis waren, damit diese verflixte Einigkeit des Westens aufgeweicht wird).
So, Disclaimer noch: Ich mache manchmal selbst, was ich in Diskussionen immer hasse, alles auf eine Person zu beziehen. " Merkel hat die Flüchtlinge reingelassen, Putin hat...". Dito bei "die Amis", "der Westen".
Das ist reichlich unterkomplex und eher Merkmal populistischer Agitationen. Im Interesse der Lesbarkeit des Textes kann ich es aber nicht immer vermeiden...
Gruss Jo
- Ps, eine Frage bleibt noch... Joachim S 25.02.2023 10:58 (1)
- reversive Rabulistik (ohne Text) Henzo 26.02.2023 03:34 (0)