Du hast Bohrer angeschliffen ?
Geschrieben von Werner am 12. März 2023 12:48:13:
Als Antwort auf: Geht schon ... geschrieben von waldi am 12. März 2023 08:59:52:
Respekt, ich dachte, Du seiest ein IT-ler, der Knöpfe drückt.
Ich weiß nicht, was das für ein Schleifstein war. Wir haben mehrere Schleifböcke in der Lehre und auch Drahtbürsten zum Putzen. Aber Bohrer habe ich an einer gut abgezogenen, feinen Scheibe angeschliffen. Den Schneidegrat habe ich nicht ermittelt, gelegentlich war es sinnig, die Schneide von Hand etwas zu brechen. Der kleine Schleifstein dafür war sogar grün. Ohne diese Nachbehandlung wäre des Bohrers Schneide gleich wieder abgebrochen.
Für mich ist das kein Widerspruch. Die von Dir erwähnte Scheibe kann eine weiche Bindung gehabt haben, aber die Körnchen waren trotzdem härter, als das zu bearbeitende Material. Allerdings will ich dem gar nicht widersprechen, ich verstehe es nur nicht.
Chef hat irgendwann eine Bohrer-Anschleifmaschine gekauft. Mannmann, das war vielleicht ein Ding. Der Bohrer kam in ein passendes Futter und die Maschine wurde auf einen Wert eingestellt, bis zu dem sie die Schneide runter schleifen sollte. Wenn der Bohrer also Macken hatte oder gar abgebrochen war, mußte man sehr viel Weg einstellen. Wenn dann eine Schneide fertig war, mußte man das Futter um 180° drehen, da gab es einen Anschlag für. Wenn dann aber inzwischen die Schleifscheibe schon etwas abgetragen war, wurde die zweite Bohrerschneide minimal kürzer und der Bohrer lief aus der Mitte und bohrte größer.
Da wir viele sehr große Bohrer im Einsatz hatten, also 50mm+, wurde nicht mal eben ein neuer genommen, sondern der Gute so lange nachgeschliffen, bis er einfach zu kurz war. Da gab es auch viele alte Hunde, die schon krumm waren, weil irgendjemand mal ohne Kühlung ihnen Gewalt angetan hatte. Die Dinger auf die Anschleifmaschine legen, war eine schlechte Idee. Die bohrten danach mehrere Millimeter zu groß und außerdem dauerte es ewig, bis die Maschine einen so weit hatte.
Ganz kleine Bohrer hat die Maschine super hingekriegt, aber die kosteten nicht viel und wurde im Zweifel einfach neu aus dem Lager genommen.
Ich hatte für meine Graugußteile einen Spezialschliff für den 49er Bohrer entwickelt. Mit diesem Anschliff ging der auf maximalem Bohrvorschub (Bohrwerk) durch das Rohteil, dass es eine Pracht war. Die Bohrungen wurden nie größer, als 49,4 mm, d.h., die 50er Reibahle hatte immer noch genug zum Reiben. Die Graugußspäne lagen danach rum, wie Kartoffelchips - hach ja, schön war die Zeit. [seufzer]
GrußWerner
- Mache ich heute noch waldi 12.03.2023 21:13 (16)
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