TBO von 2500 Stunden haben die 6-Zylinder eigentlich alle
Geschrieben von Werner am 04. April 2023 10:04:31:
Als Antwort auf: Redundant ist nicht ausfallsicher, sondern nur ein Weg dorthin geschrieben von huebi am 04. April 2023 04:12:06:
und das machen die auch normalerweise.
Allerdings geb ich Dir Recht, innen drin sehen die häufig aus, wie die Innereien eines Landmaschinenzweitakters, der nur selten bewegt wurde.
Der Markt ist zu klein, für was wirklich neues. Die Bestimmungen sind sehr lax, gerade mal wurde das bleihaltige Flugbenzin jetzt verboten. Technisch überhaupt kein Ding, den Motor so zu bauen - sogar umzubauen - dass er bleifrei verträgt. Bürokratisch ist es schon wieder derart übel, dass es lieber keiner macht.
Die Amis machen die Motoren einfach billiger, wenn sie merken, dass die Kundschaft unzufrieden ist. Und damit tritt dann ein Effekt ein, wie er bei großen Oligopolen häufig ist. Die Verkaufszahlen gehen über den Preis und damit wird nichts neues gemacht.
Wenn eine Neuheit rauskommt, scharen sich die Fliegermenschen um diese auf Messen usw., stellen tausend Fragen, sind euphorisch begeistert von den tollen Eigenschaften, aber die Flugzeughersteller fragen nach dem Preis und dann ist schon wieder Ende damit. Um nicht altbacken zu wirken, bieten die Hersteller dann auch eine Diesel-Variante an, die aber nicht oder nur kaum gekauft wird. Die beiden Gründe dafür, Angst der Piloten vor etwas Neuem, und der Preis, der in der Regel saftig über dem Preis der Normalausführung liegt.
Hat einer sich dann doch zur modernen Variaten entschieden und freut sich über den niedrigen Verbrauch, geht es schon bei der erstne Inspektion ans Bezahlen. Das darf nur von einem LTB (luftfahrttechnischen Betrieb) gemacht werden, und dieser darf das nur, wenn er Schulungen beim Hersteller gemacht hat und zertifiziert wird für das neue Modell. Ich habe sie gesehen, wie sie angerückt sind von Fa. Thielert Dieselmotoren. Die hatten nicht nur Laptop, die hatten einen ganzen Meßschrank im 500er BMW-Combi. Der Motor wurde bei schönstem Wetter erstmal von seinen Nebenaggregaten befreit, die dann alle sorgfältig sortiert um das Flugzeug herum angeordnet wurden. Dann wurde gecheckt, fotografiert, handytelefoniert mit dem Hersteller, dann dies und das und so ging ein ganzer schöner Sommertag dahin. Abends war alles wieder zusammen gebaut und man sah nichts mehr. Jetzt nehm ich mal so übliche Stundensätze von einem LTB. Die dürften damals schon mindestens 100 EUR betragen haben. Zwei Mann, die Ausrüstung, die Anfahrt, also der Besitzer ist mit Sicherheit so um die 2000 EUR losgeworden, vielleicht noch mehr. Gesagt hat er nix, war immer noch stolz auf seinen Kauf, hat aber das ganze Flugzeug irgendwann verkauft, weil es ihm zu nervig wurde "mit dem Ding".
Und so geht das schon seit über 50 Jahren, alle schimpfen über die "Scheißmotoren", aber keine traut sich, was anderes zu machen. Der Gesetzgeber geht bisher nur an das Thema Lärm, weil viele Bürger sich beschweren. Abgas usw. ist kaum ein Thema, weil A. die Menge produzierten Abgases im Vergleich zum Autoverkehr äußerst gering ist und B. dann bald auch die Verkehrsflieger dran wären. Und an das Thema wagt sich keine ran.
Gruß
Werner
(die Grünen schon gar nicht, die fliegen auch gerne in Urlaub)