Ja


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Geschrieben von Werner am 31. Juli 2023 17:40:41:

Als Antwort auf: Re: GX35? geschrieben von Jockel am 31. Juli 2023 14:15:34:

Oh Mann,

danke für den link. Aber Einspritzung für das kleine Ding widerspricht ein bißchen meinen Prinzipien. Außerdem habe ich nicht die Möglichkeiten, vielleicht bekomme ich die noch.

Der Motor hat nur einen Nocken, der beide Ventile betätigt. Das macht das Tuning schwierig. Wenn man den Nocken ändert, ändern sich immer beide Steuerzeiten. Da diese bei dem Motor nicht symmetrisch sind, sondern extrem asymmetrisch, kommt man mit einfachem Wechsel der Nockenwelle auf keinen grünen Zweig.

Es liegt am Auslass. Der Nocken schließt den Auslaß erst extrem spät, was bei mittleren Drehzahlen zu einer sehr guten Ausnutzung des Verbrennungsdruckes führt und bei hohen Drehzahlen das Drehmoment soweit abbaut, dass der unbelastete Motor nicht überdrehen kann. Für Gartengeräte ist das schon wichtig. Man weiß nie, wer am Gashebel drückt.

Mein Motor ist mit 1 kW bei 7000/min angegeben. Ich habe ihn auf meinem Prüfstand mit Hebelwaage und Drehzahlmesser mit 1072 Watt bei 6900/min vermessen. Das max. Drehmoment ist mit 1,75 Nm bei 5500/min angegeben. Ich selbst habe 1,73 bei 5450 gemessen.

Die Drehzahlen habe ich mit Bremspropellern aus dem Fundus erzeugt, mußte also nehmen, was die jeweilige Größe hergab. Auf jeden Fall sind die Honda-Angaben seriös. Mit einem viel zu kleinen Propeller übrigens drehte der Motor bei 9000/min mit kaum noch meßbarem Drehmoment einfach nicht mehr weiter. Dazu müßte man erst die Auslaßsteuerzeiten ändern können.

Vielen Modellfliegern paßt es nicht, so wenig Leistung zu haben. Mir aber gefällt es gerade gut, wenn das Flugzeug nicht vom Boden abspringt und senkrecht in die Höhe steigt, sondern erst etwas träge anrollt und dann Fahrt aufnimmt und im flachen Winkel wegsteigt. Es geht sowieso, verglichen mit den Originalen sind die Modelle auch mit kleineren Motoren immer noch übermotorisiert.

Da der Honda GX35 einen Reversierstarter hat und beim Anspringen nicht zurück schlagen soll, wird das Auslaßventil offen gelassen im Stand. Bei etwas Drehzahl schließt ein kleiner Fliehkraftbetätiger das Ventil wieder. Das bedeutet, dass man ohne Seilzugstarter nur am Propeller den Motor nicht ankriegt. Deshalb habe ich das kleine Fliehgewicht samt Feder ausgebaut. Damit geht es gut. Zurück schlagende Modellmotoren dürfen den echten Modellier nicht schrecken.

Gruß

Werner

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