Die Geschichte kenne ich nicht


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Geschrieben von Werner am 03. Oktober 2023 16:17:34:

Als Antwort auf: Noch schlimmer als künstliche Intelligenz.. geschrieben von Joachim S am 02. Oktober 2023 17:12:14:

Selbstverständlich hae ich auch Stanislaw Lem gelesen. Erinnere mich aber nicht mehr an alles. Die Sternentagebücher sind mir noch ein Begriff. Jedenfalls war er ein sehr kluger Mann und hat den Zeitgeist gut extrapolieren können.

Sehr beeindruckt hat mich in einer Story die Szene, wo ein Mann von einem Professor befragt wird zu irgendeinem Umstand. Es tat Not, die Welt mußte gerettet werden. Die beiden sahen sich durch Glas, aber dieses reichte nicht bis oben an die Decke. Nach dem Interview rannte der Professor plötzlich raus, weil ihm klar wurde, dass er die selbe Luft atmete, wie der Befragte. Also schon ein bißchen Corona-Panik im voraus.

Das Thema, inwieweit man Maschinen dazu bekommen kann, sich ähnlich wie Menschen verhalten, hat ihn stark beschäftigt. In einer Geschichte schickten sie einen Roboter auf den Mars, der speziell für die Umgebungsbedingungen konstruiert war und intuitiv auf Entdeckungsreise gehen sollte. Als er dort gelandet war und aus der Kapsel stieg, machte er scheinbar sinnlose Dinge, hüpfte rum usw. Die Bodenstation, die das verwirrt verfolgte, verstand irgendwann, dass der Roboter einfach nur glücklich war, in seiner passenden Umgebung zu "leben".

Ich wußte nicht, dass er ein Kritiker des Internets war. Habe soeben etwas darüber gelesen. Stimme vollinhaltlich zu.

Das heißt nicht, dass ich das Internet nicht will. Aber der Umstand, dass man beim freien Surfen auch ziemlich abstumpfen kann und keine eigene Phantasie entwickelt, ist schon bedenklich aus meiner Sicht.

Der Freund meiner Tochter hatte im Informatik-Studium KI als Arbeit. Es wurden Kurven entwickelt, in welcher Zeit die KI wieviel lernen kann und wie lange es statistisch dauert, bis ein neuer Umstand eintritt, auf den die KI sich erstmal einstellen muß, ehe sie passend reagiert. Leider hat er das Studium nach 12 Jahren schmeißen müssen, es hat einfach nicht geklappt. Nun macht er eine Ausbildung zum soundso Computer-Assistenten und sitzt als 30-jähriger mit teils noch minderjährigen Berufsschülern zusammen. Informatik ist eine ganz harte Nuß. Mein Sohn hatte mit ihm zusammen angefangen, es waren 5 Kumpels - keiner mehr übrig geblieben, der den Abschluß geschafft hätte.

Ich könnte mich immer nur beömmeln, wenn von manchen Leuten simple Regler schon als KI bezeichnet werden. Persönlich bin ich der Meinung, dass man der Bildung menschlicher Intelligenz den Vorrang einräumen sollte. Und dies nicht durch die Digitalisierung der Schulen, sondern durch gute Ausbilder.

Gruß

Werner

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