Das war dann aber ein ganz grober Patzer


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Geschrieben von Werner am 25. November 2023 19:50:59:

Als Antwort auf: Ein Freund hat in so einer Hubschrauberfirma gearbeitet. geschrieben von huebi am 24. November 2023 18:35:29:

Moin huebi,

Pipelines laufen nur in absoluten Ausnahmefällen unter Baugrundstücken. Bevorzugt werden sie im Agrarbereich und entlang von Wegen, Straßen oder auch Bahnlinien verlegt.

Für Erdverlegte E-Kabel gilt das gleiche.

Und wenn es doch mal nicht ander geht, dann sind die Kennzeichnungen so auffällig, dass schon der Baggerfahrer - wenn er ein Profi war, es hätte bemerken müssen. Der hat sicherlich nicht schlecht gestaunt, wenn die aus der Luft kamen um ihn zu stoppen.

Bei Wasser- und Abwasserleitungen ist das etwas anders. Da sieht das Leitungsrecht u.a. auch vor, dass Grundstückseigentümer sich nicht dagegen wehren können, dass Kanal oder Wasserleitung unter ihrem Grund und Boden durchgeführt werden. Sie sind aber dann nach einem bestimmten Schlüssel zu entschädigen.

Mein inzwischen verstorbener Schwiegervater hat im Pipelinebau gearbeitet. Er war aber kein Planer, sondern Schweißer, und hat nur jedesmal mitgekriegt, wenn der Vortrieb mit dem jeweiligen Bürgermeister diskustiert hat, wie weit der Bogen um das Dorf zu sein hat. Kurven kosten Geld im Bau und halten den Vortrieb auf.

Mir reicht schon die Gasleitung, die unter der Straße liegt und mit Stichleitungen in die Häuser geführt wird. Durch einen Fehler im Lageplan hat bei uns vor Jahren der Bagger eine Gasleitung zerrissen. Da kam aber Stimmung auf. Der Bauleiter was kreideweiß und hat immer nur auf die Unterlage geschaut und gesagt: "Aber hier läuft die doch gar nicht!" Er hatte Recht, die Leitung war falsch eingezeichnet. Die Regionalgas ist herangebraust mit Tatüt und hat auf die ganz Schnelle alles repariert. Ich bin dann an den Laden herangetreten, weil ich gesehen habe, dass der Lageplan total veraltet war und dringensd revidiert werden mußte. So gab es z.B. die Garage vom Nachbarn mit dem Vermerk "in Planung", die stand aber schon seit 1963.

Da ich gerade mal wieder Arbeit brauchte, wollte ich die Netzfritzen unterstützen, aber die hatten nur einen einzigen Gedanken, dass das nicht publik wird, was passiert war. Ich hätte von denen Geld dafür kriegen können, nichts zu sagen.

Also egal, immer schon aufpassen. Vielleicht hatte man im beschriebenen Fall mit der Pipiline tatsächlich keine Kennzeichnung gehabt und/oder versehentlich dem Eigentümer ein Grundstück verkauft, was gar nicht hätte sein dürfen. Also wundern würde mich das alles schon längst nicht mehr.

Gruß

Werner

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