Kommt gut hin


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Geschrieben von Werner am 09. April 2024 19:00:30:

Als Antwort auf: Re: Wassersättigung Kohlenwasserstoffe geschrieben von Jockel am 09. April 2024 06:48:51:

bei LPG, wie es aus der Kolonne abläuft, also ca. 35 °C, haben wir immer mit 150 ppm gerechnet. Gemessen habe ich sowas noch nie, könnte es auch gar nicht.

Sehr blöde war mal bei einem Coriolis-Mengenmesser, dass das Flüssiggas über die Akühlung Wasser verloren hatte und ausgerechnet der Bogen des Meßgerätes den tiefsten Punkt bildete. Das war noch eine der ersten Konstruktionen von Rosemount mit dieser Riesenschlaufe unten dran.

Das Wasser lief im Stillstand in das Gerät und wenn verladen wurde, zeigte der Durchflußmesser Blödsinn an, weil das viele schwerere Wasser die Dichte falsch gab. Ein Riesentheater und Zeitaufwand, bis dieser Fehler gefunden wurde. Das Problem war, dass Fahrzeuge, die die Raffinerie verlassen seit ca. 25 Jahren gewogen werden MÜSSEN (!). Der Betreiber hat die Sorgfaltspflicht für die Straßenfahrzeuge. Leider ist es aber nicht zulässig, zwei Verwiegungen durchzuführen. Es darf nur eine Verwiegung für den Verkauf der Wahre relevant sein => deutsches Eichgesetz. Wenn also ein Fahrzeug etwas überladen wird, muß es nach der Ausfahrtswaage wieder umkehren und abtanken. Wenn es zu leicht ist, wird Transportkapazität verschenkt. Also dachte man, einfach eine ungeeichte Waage aufzustellen. Das hat aber das Eichamt nicht mitgemacht. Die vorhandene Waage mußte außer Betrieb und unbrauchbar gemacht werden => no way !

Ja, und deshalb hat sich der Meß- und Regelprojektleiter der Raffinerie ausgedacht, eine Betriebsmessung vorzunehmen, die möglichst genau ist und das Verladeende regelt, sodaß der LKW die Raffinerie mit kleinen Abweichung genau mit 40 Tonnen verläßt. Das Eichamt ist damit einverstanden, weil die Gefahr nicht besteht, dass andere Fahrzeuge auf einer Waage gewogen werden.

Tja, und da begann der Mist, der Projektleiter der Raffinerie war emotional echt am Ende. Der hat fast geheult nach unzähligen Versuchen, vernünftige Messungen hinzubekommen.

ich weiß nicht, wie sie es schließlich gelöst haben, ich glaube, man konnte mit der Erfahrung einfach die Verladezeit messen. Jedenfalls durften wir vor Ort nicht sagen, dass Wasser im Propan war. Das war ein Tabu - aber es war drin.

Gruß

Werner

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