Bei uns hier in Hersel wird auch die Weltraumbestattung angeboten

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Geschrieben von Werner am 23. April 2024 05:59:13:

Als Antwort auf: Urne geschrieben von Henzo am 22. April 2024 20:09:53:

Ob es schon bestellt wurde, weiß ich nicht, aber unsere Bestatterin bietet sowas an. Da wird die Asche dann nach einem Spezialverfahren verdichtet zu einer kleinen Kapsel (vermutlich wird nicht alle Asche dazu verwendet, und schon gar nicht die Hüftgelenke etc.) und dann wird diese Kapsel bei der nächsten möglichen Weltraummission dort ins All entlassen. Sie hatte so ein Schild im Schaufenster.

Der Erfolg ist schlecht überprüfbar und teuer ist das ganze auch. Aber irgendwie geht es wohl. Die Angehörigen können dann alls 90 Minuten zum Firmament aufschauen und sagen "Da kommt Opa wieder . . ."

Wir sind mit der Bestatterin ganz gut bekannt. Sie ist in unserem Alter und die Tochter des ehemaligen Möbelhauses hier im Ort. Als Darias Mutter starb, hat sie den Auftrag ausgeführt und uns verschiedene Aspekte der Gesetzeslage erklärt. Man hatte den Eindruck, mit einem Anwalt zu sprechen. Die gute Frau hat das echt alles im Kopf.

Als mein Bruder in Hamburg tödlich verunglückt ist, wurde er am Wohnort meiner Eltern, nämlich auf der Insel Langeoog beigesetzt. Auf der Insel gibt es keinen Bestatter und damit auch keinerlei finanzielle Interessen. Es ist so geregelt, dass die vier Nachbarn um das Haus der Hinterbliebenen für die Beerdigung sorgen müssen.

Mein Bruder war aus der Kirche ausgetreten, so gab es keinen Pfarrer. Die Aufbahrung in der Friedhofskappelle wurde zunächst verwehrt, weil eben kein Kirchenmitglied, dann aber doch gewährt. Die ganze Zeremonie haben wir selbst - hauptamtlich meine Schwester - durchgeführt. Die vier Leute, die ihn schlußendlich jeder an einem Seilende unter die Erde gebracht haben, waren Laien, die mit aller Vorsicht die Holzkiste abgesenkt haben. Obwohl mein Bruder nichts mehr gespürt hat, war mir das wichtig, dass das nicht von Profis, die das "mal eben schnell" so durchziehen, gemacht wurde.

Tröstlich ist bei dem ganzen Gemache eigentlich nur eins:

den Verblichenen geht das alles nichts mehr an.

Gruß

Werner

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