Bin beim Vorstellungsgespräch 1985 rausgeflogen, weil


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Geschrieben von Werner am 08. Mai 2024 14:35:35:

Als Antwort auf: Ja, es ist definitiv ein Scheißjob. Da gibts nichts dran zu rütteln. geschrieben von Joachim S am 08. Mai 2024 12:31:44:

man mir die Frage gestellt hat, wieso ich den Dienst mit der Waffe verweigert hätte. Ich habe dann das kurz erklärt und die Leute beruhigt mit folgenden Worten:

(gleich dazu bemerkt, das war 1985)

"Ich habe Verständnis dafür, dass Sie in Sorge sind, ich könne oder wolle mich nicht in eine große Organisation einpassen. Aber im Rettungsdienst habe ich das schon tun müssen, wenn der zweite Mann nicht einsatzbereit war, mußte sofort der Ersatzmann einspringen, die Fahrzeuge mußten bei Schichtbeginn startklar sein usw. Bei der Rettung durften nur 20 Sekunden vergehen vom ausgelösten Alarm bis zur Abfahrt des RTWs. Sonst gab es einen Anpfiff. Nachts wurde ein Zuschlag von 10 Sekunden gewährt.

Solche Dinge muß die Bundeswehr ja momentan nicht unter Beweise stellen."

Das war zuviel, die Reserveoffiziere klappten hoch und ich war draußen. Mein Kommilitone, der sich für die gleiche Stelle beworben hatte, hat den Job gekriegt. Er ist ihm treu geblieben und letztes Jahr in Rente gegangen.

Du hast auf einen Menschen gezielt, ja, auch das kann ich mir für mich gut vorstellen. Die Polizei lernt auch, wie sie in Extremfällen jemanden am Entkommen hindert. Ich bin übrigens auch ein guter Schütze - gewesen, lange nicht mehr geübt.

Aber hättest Du auch auf das Herz gezielt? Auf den Kopf ?

Ich sag mal, neee

Vielleicht täusch ich mich, wäre aber eine Überraschung.

Deine Argumente sind stimmig. Das ändert aber nichts daran, dass ich gegen Aufrüstung bin - auf allen Seiten. Kämpfe, Morde, Gebietsstreitigkeiten werden nie aufhören, gerade eben noch gesehen, wie sich zwei Kohlmeisen in unserem Garten nichts geschenkt haben, aber der Umstand, dass Leute, die damit gar nichts zu tun haben, mit hineingezogen werden, dass Wunderwaffen die Erde in einen Trümmerhaufen verwandeln können, das ist das, was ich schlicht nicht möchte.

Und bei aller Faktenlage, die mir wohl bekannt ist, habe ich nur meine Meinung kundgetan.

Damals mit 18, heute mit 65. Hätte man meine Verweigerung nicht anerkannt, wäre ich auch in die Kaserne gegangen und nicht ins Gefängnis. Ich stehe zur deutschen Rechtsordnung - und nach der bestätigten Verweigerung erst recht.

Gruß

Werner

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