Re: Andere Erfahrungen - das geht aber nicht, ohne zu drosseln
Geschrieben von Werner am 03. Juli 2024 00:01:35:
Als Antwort auf: Andere Erfahrungen geschrieben von waldi am 02. Juli 2024 21:20:29:
Moin Waldi,
Hydraulik funktioniert, wie die meisten Menschen auch: der Weg des geringsten Widerstandes wird bevorzugt beschritten.
Und wenn zwei Antriebsaggregate aus der selben Quelle gespeist werden, geht am meisten durch das Aggregat, was den kleinsten Widerstand bietet. Sei es nun, dass der Motor verschlissen/undicht, oder gegenüber dem Kollegen riesengroß, oder auch einfach nur deshalb leicht dreht, weil er kaum was zu tun hat. Und dann ist er Druck weg und der andere kann nix machen.
Wenn Ihr das durch eine Parallelansteuerung gemacht habt, muß an irgendwo gedrosselt worden sein, z,B, im Steuerblock, was mäglich ist.
Wenn in der Reihenschaltung einer sitzt, der im Eimer ist, oder riesengroß, dann dreht der sich freilich auch nicht mit, weil der andere soviel Widerstand bietet, dass keine rechte Strömung zustande kommen will, die den Dicken in Gang setzen kann. Ich geh mal davon aus, dass das in Deinem Fall so war.
Beim meinem Chinabagger waren vier identische Hydraulikzylinder verbaut. Für die Bedienung war das nicht gerade das beste, weil die Schwenkbewegung des Armes dadurch viel zu stark war, während die Reißbewegung, also Schaufel zu mir und hoch eher langsam ging und dem kleinen Motor alles abforderte.
Gelernt habe ich bei dem Ding, dass man die Schaufel auf den Boden knallen lassen sollte und nicht vorher stoppen. Denn dann baute sich in der Hydraulik derartiger Druck auf, dass es bald zu Undichtigkeiten kam.
Der Herr Landwirt muß es halt ausprobieren, das wird schon. Als ich mal in ländlicher Region (Umkreis Lingen) eine Baustelle hatte, konnte ich abends beim Bier den Experten zuhören, wenn sie sich über ihre Landmaschinen austauschten. Da hörte man heiße Tipps, wie z.B. Traktor für eine bestimmte Arbeit schräg stellen, damit das Öl nicht abreißt, wenn dies oder jenes Aggregat voll ausgefahren wurde. Ein bißchen neidisch war ich, mußte tagsüber in die Raffinerie und wäre auch gerne auf dem Feld gewesen mit Treckern spielen.
Gruß
Werner