Die Taktik war: machen lassen, wie in Untertürkheim oder Germersheim gedacht
Geschrieben von Obi am 10. Juli 2024 09:04:18:
Als Antwort auf: Den Limiter hoch zu setzen, bringt es aber auch nicht immer... geschrieben von huebi am 10. Juli 2024 00:25:11:
Moin Huebi,
der Einsatz, auf dem Du in der Pause noch ein Wenig Altmetall zur Wiederverwendung im Sinne der Konstruktion bekommen hast, war mit dem 290kW-OM470 unter der Actros-Kabine.
Dieses erstmalig im Juni 2016 zugelassene Fahrzeug ließ ich im Tempomatbetrieb machen. Mit dem Erfolg, dass am Berg nicht mehr auf Biegen und Brechen mit der verfügbaren Maximalleistung versucht wird, die Sollgeschwindigkeit zu halten. Mercedes ließ bereits bei diesem 2016er Modell der Kraftstoffeffizienz Vorrang und verbleibt mit der Drehzahl in einem Bereich, in dem das Futter auch noch anständig verwertet wird.
Ich bin zum Teil noch auf Volvo FH, EZ Mitte 2019 unterwegs, die mit ihren 315kW-Motoren mit Abstand am trinkfestesten sind. Gegenüber den Mercedes-OM470 und den im November zugelassenen 345kW-Volvo laufen da einige Liter/100km mehr durch.
Man merkt es generell daran, dass die 2019er Volvo bei Tempomatbetrieb deutlich später schalten und auch im Tempomatbetrieb nicht durch das "Verbrauchstal" laufen. Den Rollmodus (in leichtem Gefälle den Gang herausnehmen, um den Motor im Leerlauf tuckern zu lassen, statt ihn mit hoher Drehzahl bei "Dünngas" - danke, Werner! - saufen zu lassen) kennen die 2019er auch noch nicht. Wenn man dann auch zum Aufbauten wechseln nur so lange den Motor weiterlaufen lässt, wie man ihn tatsächlich benötigt, spart man sich plötzlich bis zu 5l/100km.
Iveco hatte ja bereits 2021 (möglicherweise war der S-Way, den ich von August 2021 bis September 2021 bei der Mertinger Firma hatte schon Modelljahr 2022) das Programm, das bei vollem Vorratsdruck in den Kesseln nach ungefähr einer Minute Motorleerlauf den Warnblinker einschaltete, im Cockpit Lärm machte und dann den Motor abstellte. Dass der Iveco trotzdem über 35l/100km soff, lag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Streckenprofil, den großzügig vom Auftraggeber, meinem damaligen Chef und zum Teil vom Verlader tolerierten Grenzen für die erlaubten Zuladungen und den gefahrenen Geschwindigkeiten. 27,4% Überladung in Sollstedt waren dann weit über der Grenze dessen, was meine vis comica bewältigte. Ein Glück, dass die Firma Freund & Helfer keinen Wind davon bekommen hat. Dieses Abenteier war dann auch nach 6 aktiven Wochen auch vorbei.Ein Wenig Lust, die in diesem Sommer 2024 vom jetzigen Arbeitgeber beschafften Iveco S-Way zu fahren, habe ich schon. Wie gut die sich beim jetzigen Hauptauftraggeber im Vergleich zu den 2023er Volvo FH und den 2016er Actrossen schlagen, schlagen, möchte ich schon wissen.
In einer vor Jahren geführten Diskussion, warum ich statt eines 2,5l TDI mit 96 oder gar 128kW den scheinbar schwachbrüstigen 1,9er mit 77kW im T5 fahre, fiel auch die Bemerkung, dass Auto fahren nicht in erster Linie eine Sache der Motorleistung sei. Und die Bemerkung kam noch nicht einmal von mir. Die 6 vor dem Komma trotz (oder dank, weil ich mich inzwischen auch gerne innerhalb der erlaubten Grenzen bewege) Anhänger auf der großen Fahrt am Pfingstwochenende spricht für sich.
Gruß,
Obi