überhaupt nicht bescheuert


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 16. Juli 2024 13:49:10:

Als Antwort auf: Zuckührchen geschrieben von ray am 16. Juli 2024 13:06:52:

wenn alles total verstellt ist, sind die Synchrouhren tatsächlich erstmal einfacher. Aber für das Feintuning finde ich die Wassermethode besser und zugegeben: ich fahr auch drauf ab, weil es fast nix kostet und als rein vergleichende Messung eben völlig seinen Zweck erfüllt.

Wenn man es gaaanz richtig machen will, muß man vor dem Synchronisieren zumindest das Spiel der Einlaßventile exakt gleich eingestellt haben, besser auch an den Auslaßventilen. Denn gerade bei den niedrigen Drehzahlen wirken sich verstellte Ventile stark auf das Saugverhalten aus.

In der Mutterfirma, in der ich groß geworden bin, hatten wir für die Meß- und Regelfraktion mehrere Testkoffer für die Baustelle. Die waren um Umhängen wie ein kleiner Bauchladen und richtig teuer und unter Verschluß, kam also nicht jeder dran. Verschiedene Manometer, die man per Schiebknöpfe (Ventile) voneinander trennen konnte, eine Handpumpe, mit der man bis zu 16 bar drücken konnte und/oder Vakuum erzeugen, so tief, wie man das damit hinkriegte - alles mit Prüfsiegel und wiederkehrenden Prüfungen. Damit konnte man bei Zweifeln von Meßwertanzeigen die Geräte überprüfen.

An so ein Ding haben wir dann mal eine Synchrobatterie mit 4 Uhren gehängt, alle an einen Schnuller. Die zeigten in sich schon unterschiedlich und nur eine davon entsprach dem abgelesenen Wert auf dem Prüfkoffer. Der Kollege, dessen Uhren das waren, ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken und meinte, seine Suzi Katana liefe damit hervorragend und er würde sowieso nicht im Leerlauf testen, das sei grundfalsch, weil man ja die Gasannahme im mittleren Drehbereich haben wolle usw. usw.

Später kam er dann noch mal an und fragte, wie ich das mit den Schläuchen gemacht hätte - "nur so aus Interesse" :))

Wenn man die Absolutwerte wissen will, kommt man um die vier Uhren nicht drumrum. Tuner nehmen sowas, um Aussagen über Zylinderfüllung bei verschiedenen Drehzahlen auf dem Prüfstand machen zu können. Das würde mit vier Wasseranzeigen und 7 Meter hohen Skalen schon ziemlich daneben gehen. Meine Kawa "saugt" bei Höchstdrehzahl und geschlossenen Schiebern 0,65 bar Unterdruck. Das war für mich erstmal erstaunlich, weil ich annahm, dass das viel weiter runter gehen müsste, aber mein Tunerkumpel meinte, dass sei schon sehr tief, andere Mopeds hätten weniger Unterdruck. Bei dem ganzen hatte ich nicht bedacht, dass der Viertaktmotor ja nur ca. eine dreiviertel Umdrehung lang das Einlaßventil aufhat und dann mehr als zwei Umdrehungen wieder zu, wobei natürlich Luft durch den fast geschlossenen Vergaser nachströmt.

Ich freue mich schon, wenn ich meinen 360er Flugwinzling anmache und die Synchronizität teste. Bisher ist der nur nach Klappenstellung voreingestellt. Ich habe die Auflage meiner Grundstücksregierung erst die Auffahrtrampe von der Türschwelle fertig zu bauen, ehe der Flieger auf die Wiese kommt, was zugegebenermaßen nicht unvernünftig ist.

Gruß

Werner

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