Ja


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Geschrieben von Werner am 22. September 2024 16:15:25:

Als Antwort auf: Re: Noch nicht allen Hinweisen nachgegangen geschrieben von Kluntje am 22. September 2024 13:53:43:

früher war das so:

Batteriezündungen werden bei hohen Drehzahlen schwächer, weil die Zündspule mit dem begrenzten Stromangebot immer mehr Zündfunken liefern sollte und immer stärker mit der Induktion zu tun kriegte.

Magnetzündungen waren im Leerlauf schwach und wurden bei Drehzahl stärker, weil der Magnet schneller an der Spule vorbei ging.

Wie das heute mit der ganzen Elektronik ist, weiß ich nicht. Der Zündfunke kommt jedenfalls nicht beim einmaligen Anreißen, sondern braucht idealerweise zwei Kurbelwellenumdrehungen. Trocken habe ich das schon getestet, in bestimmten Propellerstellungen kann ich mit einem Schwung zweimal über die Kompression kommen. Die Batterie ist außen vor, der Motor läuft ohne Batterie ganz normal weiter. Die Mopeds hatten das schon vor Jahrzehnten so: der Zündmagnet hat die Zündspule "erregt" und auf dem Umfang des Polrades fand noch die Spule für Licht und ggf. Bremslicht oder Hupe (Schnarre) Platz. Als die Mopeds dann zu Kleinkrafträdern aufwuchsen, wurde noch eine Spule für die Batterie hinzugefügt. Meine RD50 hatte sowohl ein Wechselstromnetz, als auch ein Gleichstromnetz für Blinker, Hupe und Bremslicht. Das Hauptlicht und das Rücklicht liefen auf Wechselstrom. Brannte die Scheinwerferbirne durch, war Bruchteile von Sekunden später das Rücklicht auch weg. Das waren noch Zeiten damals, aber es gab einen ausführlichen Stromlaufplan, der der 16-jährige Werner mit heißem Bemühen studiert hat.

Bei den Magnetzündungen der großen Flugmotoren gibt es noch den sog. Schnäpper. Das ist eine Vorrichtung, die den Magneten bei niedrigen Drehzahlen festhält und eine Feder vorspannen läßt. Die "schnappt" dann zu und dreht für diesen Bereich den Magneten so schnell, dass garantiert ein Zündfunke kommt. Fatal, wenn einer am Propeller dreht und denkt, wenn er nur langsam genug dreht, könne nichts passieren. Deshalb ja auch immer diese Rufe "Kontakt?" "Kontakt!" usw. Sobald der Motor angesprungen ist, wird der Schnäpper per Fliehkraft auf Position gehalten.

Als ich die SD-1 kriegte, ist er mir auch ab und zu gelungen, per Hand eine Zündung zu bekommen. Allerdings führte das nicht zum Anspringen des Motors, sondern zum Durchrutschen des Poly-V-Riemens, sodaß die Verbrennungsenergie gleich wieder dahin war, ohne dass irgendeine Schwungmasse die speichern konnte.

Ich gehe mal davon aus, dass ich den hübschen DZM nicht zu einer ruhigen Anzeige bekommen werde. Das ist dann halt so. Aber er soll nicht resetten, damit ich die Temperaturen immer habe und nicht wieder alles einstellen muß.

Oszilloskop kommt später, morgen werden erstmal neue Kerzenstecker getestet. Es soll regnen, Schauer. Ich muß eine Lücke dazwischen finden.

Gruß

Werner

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