Re: CDI Zündungen , dann hast Du bestimmt auch eine Erklärung für . .
Geschrieben von Werner am 15. November 2024 12:45:59:
Als Antwort auf: CDI Zündungen geschrieben von huebi am 15. November 2024 11:31:49:
die Tatsache, das ZWEI Geber-Impulse kurz aufeinanderfolgend gegeben werden ?
Ich habe dafür noch keine Erklärung gefunden, habe verschiedenes gelesen, u.a., dass das gegen unbeabsichtigten Rückwärtslauf schützen soll.
Bei Zweizylinder-Viertaktmotoren, die als Gleichläufer bzw. Boxermotoren gebaut sind, ist es üblich, beide Zylinder nur durch die Hochspannungsenden der Zündspule (Trafo) zu verbinden und den Stromkreis über Masse zu schließen. Mein Motorrad hat das auch so, auch dort gibt es zwei Zündgeberimpulse, angeblich gegen Rückwärtslauf. Beworben wird das ganze sogar als Schutz gegen Zurückschlagen beim Antreten, was natürlich Blödsinn ist, denn wenn der Motor zurück haut, dann ist aua Fuß, egal, ob der Motor nun versucht, rückwärts weiter zu laufen oder nicht. Und die W650 KANN ordentlich zurückhauen !! Die muß man schon auf dem richtigen Punkt treten, sonst schafft man es nicht.
Der Stromkreis wird also über beide Kerzen geschlossen, was dazu führt, wenn man nur eine Kerze rausdreht und checken will, muß der Stecker für die andere unbedingt drauf bleiben, sonst passiert gar nichts. Bei der guten alten BMW R75/5 "Gummikuh" wurde dafür vom Hersteller ein spezieller Widerstand angeboten, dann man beim Test in den jeweilig gegenüber liegenen Kerzenstecker stecken sollte und auf Masse verbinden.
Die Krux ist nun, wenn man den nicht zu testenden Anschluß einfach auf Masse legt, dann kriegt die zu testende Kerze die doppelte Zündspannung und erzeugt einen Funken, der womöglich im Betriebszustand schwächer ausfällt oder gar nicht mehr kommt. Hat die eine Seite Probleme, kriegt die andere das auch mit, meistens negativ. Zieht man eine Stecker während des Laufens ab, um herauszufinden, welcher Zylinder krankt, bleibt der Motor sofort stehen,weil die andere Seite auch ausfällt.
Beim Viertakter zündet also eine Kerze in die Ventilüberschneinungsphase hinein, was aufgrund des sehr niedrigen Druckes dort nicht zu Zündung führt, aber der anderen Kerze eine höhere Spannung beschert, als wenn beide Kerzen "unter Druck" stünden. Dies habe ich hier im Forum gelernt und vorher nicht so klar gehabt.
Allerdings . . . . . ein mir gut bekannter Tuner namens Ulf Penner in Bremen hat aus Jux einmal eine W650 auf Gleichlauf beider Zylinder umgebaut. Die Nockenwelle wurde durchtrennt und die Hälften um 180 ° gedreht. Ein Kunde von ihm, der das Geld übrig hatte, wollte sowas haben. Interessant war, dass ab gewissen Drehzahlen sich das Motorrad mit dem Doppeleintopf ganz normal fahren ließ und sogar sehr ähnlich klang. Nur der Leerlauf mußte etwas angehoben werden.
Die Zündung wurde dazu nicht angefasst. Die Leistung blieb exakt gleich, gemessen auf dem Prüfstand. Es war alles vor vorher. Somit ist der Beweis angetreten, dass auch bei vollem Gasdruck beide Kerzen zuverlässig zünden.
Leider ist das eben alles Batteriezündung und evtl. mit meinem Fall nicht vergleichbar. Da fehlen mir wirklich die Kenntnisse.
Gruß
Werner