Re: Leider ja


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Geschrieben von Werner am 11. Dezember 2024 12:12:53:

Als Antwort auf: Re: Leider ja geschrieben von Johannes D am 11. Dezember 2024 08:20:12:

Moin,

das glaub ich Dir gerne und meine Erfahrungn mit Holzfeuerungen sind genau gleich. Als die Ölkrise damals war und zur gleichen Zeit die Ölheizung im elterlichen Haus ihren Geist aufgab, wurde ein Holzkessel angeschafft. Und ja, die flüchtigen Bestandteile des Holzes sorgen immer dafür, dass Menschen irgendwann flüchten vor Gestank und sich noch nicht in letalen CO-Konzentrationen aufhalten.

Kritisch ist der allmählich ausgehende Ofen, der nur noch Glut hat UND der nicht richtig abziehen kann.

Die Fälle, die passieren, sind ja keine Fakes. Es passiert auch sehr selten und leider muß man auch mal dazu sagen, dass eine Menge tödliche Unfälle zwar nicht durch Alkohol verursacht wurde, dass aber alkohlisierte Menschen auf die an sich normalen Dinge nicht so stark achten und reagieren. Das wird gerne mal verschwiegen und im Todesfall schreibt kein Mediziner "Alkohol", sondern die tatsächliche Ursache.

CO erzeugt Kopfschmerzen bei den meisten Leuten. Bei mir auch. Alkohol ebenso. Die Mißdeutung der Symptome, wie im Netz erwähnt, ist schwierig.

Aber klar, wer alle seine fünf Sinne beisammen hat und beisammen hält, der kann Holz feuern ohne dass er mit einem Bein im Grab steht. Ich hätte da auch niemals Bedenken.

Als wir damals den Holzkessel beschafft hatten, reichte die Kaminhöhe nicht aus. Meine Eltern wohnten in einem Bungalow, was nach dem Krieg als besonders chic galt. Der Hersteller der Heizung schrieb etwas vor, was wir nicht einhalten konnten. Der Heizungsinstallateur hatte überhaupt keine Ahnung, dafür aber reichlich Muskeln, um das schwere Ding in den Keller zu schleppen.

Der Kessel hatte eine Abgasnachverbrennung, an der ich als Student der Verfahrenstechnik reichlich dran rumgespielt habe. Nix automatisch, sondern einfach nur Klappen zum Aufdrehen an beiden Seiten. Ich habe dann noch eine Schlittenführung auf den Schornstein montiert, auf der ein kleiner Schlitten mit Absaugbentilator verschiebbar saß. Durch Seilzug konnte man nun von unten, den Ventilator in Position bringen, den Kessel anfeuern und nach gewisser Zeit den Ventilator wieder aus dem Bereich der heißer werdenden Abgase rausfahren. Das ging dann so einigermaßen - bis dem Kunststoffpropeller irgendwann die Flügel abfielen . . .

Und es begab sich, dass es mal wieder Winter wurde und Weihnachten und die Großeltern zu Besuch kamen. Da wollte Vater nicht sich die Blöße geben, dass wir nicht richtig heizen könnten. Also kam die Ansage an mich, gut zu heizen. Ich verlangte für dieses Event Koks, weil ich nicht ständig in den Keller wollte und nach Rauch stinken usw.

Wir haben dann Koks geholt und für die Tage auf Koks geheizt. Nach dem Anbrennen, was nicht sofort passiert, hat dieser Brennstoff eine enorme Wärme produziert und konnte logischerweise nur noch Luftabschnürung geregelt werden. Es gab eine ziemlich simple Bimetallvorrichtung, die die Zuluft nach der Kesseltemperatur vergrößerte oder verkleinerte.

Nachdem der Koks dann so richtig glühte und man kaum in die Glut schauen konnte, weil sie so hell war, habe ich dann mal die Sekundärluftklappen versuchsweise geöffnet. Dahinter hat es blau geleuchtet, sah cool aus. Das war die Nachverbrennung des entstandenen COs. In der Familie wollte keiner meiner Erkenntnisse hören, Hauptsache warm => verständlich. Aber so richtig wohl gefühlt habe ich mich mit der Koksfeuerung nicht. Einerseits wollte ich das Zeug nicht unverbrannt in den Himmel jagen, andererseits wollte ich die Sekundärluft auch nicht zu weit öffnen, weil sie ja kalte Luft mit in die Wärmetauscher gebracht hat.

Gruß

Werner

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