Die Bremse des Fortschritts


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Geschrieben von waldi am 19. Dezember 2024 16:08:56:

Als Antwort auf: hm ich weis nicht so recht... geschrieben von Johannes D am 19. Dezember 2024 13:51:36:

Servus Johannes,

der Werner fällt nicht vom Himmel. Da bin ich mir aber sowas von sicher.
Aber genau diese Einstellung ist es, die Verbesserungen und eben Fortschritt verhindert, nämlich dass keiner den Arsch in der Hose hat, zu sagen, ja, das funktioniert.
Weiß man, wie die Firma Verner die Zulassung gekriegt hat?
Wie eng waren die Beziehungen zum Prüfer und zum Zulassungskomitee?
Vorab, ich unterstelle hier keinen bösen Willen.
Das waren Tschechen. Sind 's ja immer noch. Und dort tickt man etwas anders, als bei uns. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, eher gegenteilig.
Man weiß, was das Flugzeug kann und dementsprechend stellt sich der Pilot auf die Maschine ein. Wenn er durchstarten muss, gast er vielleicht etwas an, um dann erst Vollgas zu geben. Die Maschine spotzt und verschluckt sich, um danach die benötigte Leistung abzugeben und besteht somit den Test. Der Prüfer am Boden weiß nicht, was der Pilot gemacht hat. Und selbst wenn er das selbst so geflogen ist. Das ist ja keine Amateur gewesen. Der Weiß, wie man mit sowas umgeht.
Und dann kommt die pragmatische Einstellung dazu, wenn ich weiß, wie ich mit der Maschine umgehen muss, ist sie sicher. Es geht ja auch keiner mit 'nem DTM-Hobel oder 'nem Formel1-Boliden auf die Schotterpiste oder einem Ralleykurs.
Und so hat die Maschine ihre suboptimale Zulassung erhalten und keiner traut sich mehr, das wirklich zu verbessern. Das Ergebnis ist, dass lauter Krücken in diesem Setup all Wochenends am Himmel rumstottern.
Das kann es doch nicht sein.
Und bei Boeing gibt es reihenweise Ausfälle ...

Vielleicht haben wir hier sogar einen prinzipiellen Fehler im System.
Auf der einen Seite ist der Enwicklungsingenieur der sich maximal intensiv mit der Materie auseinandersetzt und ganz sicher mehr Faktoren und Parameter überprüft hat, als der Prüfingenieur, der zwar die eine oder andere technische Dokumentation vor sich hat, aber nur durch den Blick von außen aus dem Stehgreif beurteilen können soll, ob das was taugt.
Dann würde ich doch behaupten, dass Letzterer seinen Beruf verfehlt hat, weil er mit seiner Qualifikation als Entwicklungsing. wesentlich mehr verdienen könnte.

Das heißt nicht, dass es Fälle gibt, wo man durchaus beurteilen kann, ob das Prüfungsobjekt was taugt, oder nicht. In der Schneller-tiefer-breiter-Szene gibt es abschreckende Beispiele zu Hauf. Aber warte mal ab, bis der Werner fertig ist. Da würde KEINER, der nicht eine Vergleichs-SD1 kennen würde, sagen, dass da auch nur im Ansatz was nicht passen könnte.

Ja, ich kann mich über die neunmalklugen TÜV-Heinis leidenschaftlich aufregen.
Zahlenschubser und Bleistiftspitzer ohne Arsch in der Hose.
Es hat noch keiner von denen geschafft mir zu beweisen, dass etwas nicht gehalten hätte. Im Gegenteil. Ohne Eintragung ging es auch, aber nach Jahren der praxiserprobung hinzugehen und zu sagen, siehste, das funzt seit Jahren, ist leider kein gültiges Argument, sondern eher ein Freiticket für die nächste Polizeikontrolle.

Viele Grüße

Waldemar

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