Aaah, ein Luftzug im Kopf


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Geschrieben von Werner am 16. Januar 2025 13:12:05:

Als Antwort auf: Re: Äh bitte wie jetzt ? geschrieben von Manuel [ER] am 16. Januar 2025 07:46:45:

Moin,

ja, das ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Also Verschluß unten dran mit Siphon, dann sind beide Phasen flüssig.

Wir - meine frühere Kollegin und ich - haben mal versucht, das ganze rechnerisch einzukreisen. Die Ergebnisse waren nicht doll, um es gleich zu sagen. Als Tauscherfläche kommen eben nur der Durchmesser der Trennwand mal Pi mal Länge zustanden, und das ist nicht so wirklich viel. Dazu strömt das Druckwasser sehr sehr langsam, alles im laminaren Bereich - vielleicht haben sie dort was eingebaut, das wäre sinnig, schon allein, um den Abstand immer zu gewärhleistung, also dass nicht im Betrieb das Innenrohr sich seitlich an das Außenrohr anlegt und dann dort nichts mehr passiert.

Wir sind nicht rechnerisch nicht zu einem profitablen Ergebnis gekommen. Allerdings sind Wärmeübergangsrechnungen auch mit Einsetz modernster Software immer mit großen Unwägbarkeiten behaftet. Für große Industriewärmetauscher, wo man die Verhältnisse herbei schafft, die man haben will, kann man auch gute Vorausberechnungen machen, aber schon bei den Haushaltsgeräten geht das los. Kesselhersteller Fröhling hat mir mal erzählt, dass sie an einem ziemlich erfolgreichen Modell nur mal kurz gerechnet haben und dann einfach probiert und probiert und proebiert. Sie hatten dann für diese Modellreihe einen eigenen Fundus, die Wärmeleistungen zu berechnen. Es gab vier verschiedene Grßen. Das Modell war ziemlich erfolgreich, und sie planten das ganz noch eine Nummer größer. Ja und da . . . . . paßten die Hausformeln auf einmal nicht mehr. Die geplante Leistung wurde nicht erreicht.

Beim Duschen tritt eine gewisse Menge aus der Brause, die den menschlichen Körper mehr oder wenige umströmt und dann in den Abfluß läuft. Im Fallrohr nach dem Duschsyphon rinnt das Wasser in der Regel an der Wandung herunter - leider nicht als koaxiale Strömnung, sondern "irgendwo". Bestenfalls mäandert die Strömung etwas, aber man davon ausgehen, dass es große Bereiche ohne Abwasser gibt. Wenn das Rohr gut die Wärme leitet - nach dem, was ich sehe, ist es aus Kupfer - , dann wird eine gewisse Menge Wärme auch dadurch übertragen, aber im Prinzip fällt an den Stellen, wo keine Wasser runter rinnt, der Wärmeaustausch flach. Somit verkleinert sich die verfügbare Tauscherfläche noch weiter.

Würde man das Rohr mit Abwasser füllen, hätte man zumindest die Gewißheit, dass die Verweilzeit ausreichend hoch ist. Zusammen mit Strömungsrichtern auf der Mantelseite könnte man was rausholen. Womöglich steht das sogar in den Bauanleitungen.

Aaaaber, wenn so eine Firma sowas verkauft, braucht sie keinerlei Garantien zu geben, wieviel der Kunde einspart. Die können sich ganz beruhigt schlafen legen. Der Nachweis, dass das evtl. Nepp ist, könnte nie erbracht werden.

Und selbst wenn ein Institut an solch einem Rohr ernsthaft Messungen vornimmt und feststellt, dass da nicht viel passiert . . . . . die Rohre werden dennoch verkauft, weil die Leuts drauf abfahren.

Wie schrieb Gary so treffend? Auch Akademiker gehen findigen Geschäftsleuten auf den Leim.

Gruß

Werner

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