Bei Lucas verhagelt einem hohe Viskosität gerne das Geschäft


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Geschrieben von Obi am 10. April 2025 11:23:22:

Als Antwort auf: Lucas war bei Pöl immer problematisch... (ohne Text) geschrieben von Joachim S am 09. April 2025 17:42:58:

Moin Jo, Huebi und Niklas,
das im Ursprungsbeitrag beschriebene Problem mit der hohen Viskosität im engen Schmierspalt ist ja bereits mindestens so lange bekannt wie ich hier herumgeistere - bald 24 Jahre.

Michael Z. hat ja seine Lucas DPC mit Pöl niedergemacht und kam auf die Idee, den Schmierspalt zwischen Verteilerrotor und Verteilerkörper so weit aufzuläppen, dass das Drehmoment zum Antrieb mit Pöl als Arbeitsmedium gefühlt auf den Wert dessen sank, was ein mit Diesel betriebender Verteilerrotor im Verteilerkörper mit originalem Passungsspiel aufweist.
Diese Aussage hat er mir selbst gegenüber gemacht, als er Ostern 2004 (auch schon wieder 20 Jahre her, tempus fugit!) mit seinem "Alubriefkasten" (Rhanie) das Treffen zu meinem Einzug in den Obirationssaal besucht hat.
Was aus Michael Z. geworden ist, weiss ich leider nicht. Angeblich ist er auf den westlichen Zipfel der iberischen Halbinsel geszogen.

Von Diethelm, dem Fordpöler, mussten wir uns im November 2016 verabschieden. Vielleicht hilft es ja, das Archiv herunterzuladen und dort nach Diethelms und Michaels Beiträgen zu suchen, um deren Lösungen zu beurteilen.

Auch die CX-Basis in Karlsruhe hat mit den Rotodiesel-Einspritzpumpen, die laut Hans Fürthbauer baugleich mit dem Typ Lucas DPC sind, die gleiche Fresser-Erfahrung gemacht wie unsere Foriker hier.


Zu Uli S.' Aussage, dass Lucas-Pumpen auch bereits im Dieselbetrieb Ärger machen, möchte ich noch anmerken, dass ich diese Aussage aus der Feder von Hans Fürthbauer, unserem ehemals sehr leidenschaftlich aktiven Einspritzsystemkenner, bezüglich des Pumpentyps Lucas Epic auch kenne.
Ich selbst habe 2001 in einer Citroën-Werkstatt gearbeitet und durfte feststellen, dass die zum Beispiel im Modell Evasion (entspricht Fiat Ulyssee) auf dem Dreiventil-Motor verwendete Lucas Epic in einem Kundenfahrzeug mindestens zwei Mal kaputt ging. Gemäß meiner Erinnerung lag das allerdings auch an der Angewohnheit des Nutzers, der den Tank mehrmals so leer fuhr, dass der Motor bereits sporadische Verbrennungsaussetzer hatte.
Bosch Axialkolben-Verteilerpumpen machen das relativ unspektakulär mit.
Radialkolben-Pumpen brauchen am Ende des Füllhubs ein Flüssigkeitspolster, das die Füllbewegung der Radialkoben abdämpft, um keine Späne zu produzieren. Wenn Luft in den Bereich kommt, sieht die Sache schon kritisch aus. Speziell der Motor des hier erwähnten Citroën Evasion lief nach dem ersten Entlüftungsversuch sehr eckig, nach einem zweiten Entlüftungsvorgang war das Problem weg.

Wir haben mit der Lucas-Radialkolben-Verteilerpumpe gegenüber der Axialkolben-Verteilerpumpe also gleich zwei konstruktive Abweichungen, von denen eine wegen der hohen Viskosität des hier verwendeten "falschen" Kraftstoffs schon einen akuten Schmiermangel verursacht und die andere Abweichung ist empfindlich gegen Unterversorgung, die mit eindringender Luft nach meinem noch vorhandenen Verständnis über den Aufbau der aradialkolbenpumpe eine Unterdämpfung einer Bewegung und wegen des harten Auftreffens der Pumpenkolben auf dem variablen Füllhubanschlag zu Materialabtrag führt.


Da ich hier den Herstellernamen Škoda und Wirbelkammertechnik lese, kommt mir gerade der Gedanke, eine Bosch-Axialkobenpumpe auf den Motor zu bauen, wie sie auf den meines Wissens verwandten VW-Motoren 1Y und AAZ zu finden ist. Gegen die Kaltlaufphasenfresser, die ja in meiner Anfangszeit zum berühmten Pumpenfriedhof geführt haben, hilft diese Maßnahme aber auch nur bedingt.
Ich selbst bin ja bis heute von Förderkolbenfressern verschont geblieben. Offenbar hatte ich immer genügend alte Pumpen mit bereits erhöhtem.Laufspiel im Pumpenelement und im Zulauf genügend undichten Pumpen, dass die kritische Phase immer zuverlässig ausblieb.

Falls Sönke noch die Daten zu seiner Salatölferrari-Seite hat, könnte man ja schon einmal die Versorgungsseite Sönkes Ausführungen gemäß anpassen und sich dann um die besser geeignete Einspritzpumpenbauart kümmern.

Gruß,
Obi

P.S.: Es wird Zeit, wieder ein Obirationssaaltreffen zu machen!

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