Drehrichung ohne KI
Geschrieben von waldi am 30. Mai 2025 21:16:41:
Als Antwort auf: Re: Könnte sein geschrieben von Joachim S am 30. Mai 2025 11:53:58:
Servus Jo,
> vorab, ich hab keine Ahnung...
Ja nee, is' klar. Gerade Du
.
> Meine Bremsen scheinen "irgendwie" zu lösen, wenn ich rückwärts will. Nicht komplett, aber so, dass man gut rangieren kann.Jepp. Genau so muss das.
Der bremst dann nämlich nur auf einem Backen und das noch nicht mal richtig, weil er verkehrt herum bremst.
Richtig gelesen.
Weiter oben hatten wir es vom Verbeißen der Beläge in die Trommel.
Da passiert, wenn der Bremsbacken unten ein hartes Widerlager hat und oben gegen die Trommel "gekippt" wird. Dagegen ist das Anschrägen erfunden worden.Dieser Kippmechanismus also das, was die Backen auseinander drückt ist ein Stück weit schwimmend gelagert, also nicht fest.
In Fahrtrichtung vorne befindet sich der auflaufende Backen, der bei Vorwärtsfahrt unten sein festes Widerlager hat und oben gegen die Trommel gedrückt wird. Dieser nimmt die meiste Last auf und verschleißt auch stärker, als der hintere, auch ablaufender Backen genannt.Der hintere Bremsbacken wird nämlich nicht mit der auflaufenden Kante gegen die Trommel gedrückt, sondern mit der ablaufenden Kante. Auflaufseitig ist nämlich das starre Widerlager, was nicht drücken kann.
Es gibt zwar Konstruktionen von Trommelbremsen, die beide Backen auflaufend bremsen lassen, aber die sind teuer, und im Allgemeinen nicht nötig.Zusammenfassend bremst so eine Anhängerbremse in Vorwärtsrichtung so richtig gut.
Wenn wir nun rückwärts fahren wollen, bleibt nur, die Auflaufdeichsel zu blockieren. Das hat man früher mit einer Sperrklinke gemacht, die ein zweiter Mann beim Rückwärtsfahren an der Deichsel eingelegt hat. Damit war jegliche Bremse außer Funktion. Beim erneuten Vorwärtsfahren fiel die Klinke wieder aus ihrer Rast um die Sperrung aufzuheben.
Oder auch nicht.
Bei der Freilaufbremsen macht man es folgendermaßen:
Fährt man nun rückwärts, wäre der hintere Bremsbelag bei einer Bremsung der Auflaufende, der den Großteil der Last aufnehmen würde, und der vordere Bremsbelag würde so ein wenig mitbremsen.
Nun ist der hintere Bremsbacken aber kein starrer, sondern ein zweigeteilter, dessen Zweiteilung durch eine Zugfeder zusammengehalten wird. Die Zugfeder zieht das ganze nämlich so zusammen, dass es sich in Vorwärtsrichtung wie ein starrer Backen verhält. In Rückwärtsrichtung verbeisst sich die Kante des hinteren Backens mit der Trommel und weil die Drehrichtung eine andere ist, schiebt sich der Belag gegen die Federkraft weg. Man möchte fast sagen, ins Leere und somit bremst der nicht mehr. Der einzige, der noch ein wenig bremst, ist der vordere Bremsbelag, und das ist das, was Jo als Widerstand wahrnimmt.Jetzt nagelt mich nicht fest. Ich meine, eine Anhängerbremse muss/braucht/kann nur 20% der Bremskraft rückwärts aufbringen.
Deshalb parkt man einen Anhänger 1. immer bergab und 2. mit Unterlegkeilen.
Beim Zuwasserlassen von Booten, was ja normalerweise rückwärts geschieht, kommt es deswegen immer wieder zu lustigen Szenen, weil die Skipper vergessen, dass eine Anhängerbremse rückwärts keinen voll beladenen Trailer hält.Viele Grüße
Waldemar
- Re: Drehrichung ohne KI kurz 02.06.2025 12:01 (0)
- Re: Drehrichung ohne KI Wehner, Karl 31.05.2025 12:50 (0)
- Oder auch umgekehrt Werner 31.05.2025 10:37 (1)
- Re: Oder auch umgekehrt Joachim S 31.05.2025 15:38 (0)