Re: @Edi


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von ESCOR am 13. Februar 2011 14:34:03:

Als Antwort auf: Re: @Edi geschrieben von Friesenpöler am 12. Februar 2011 22:15:22:

Moin

Wenn man auf Toyota-Foren geht und die KM-Umfragen sieht, so ist zumindest bei Toyota 300'000 auch nur Nassenwasser. Gerade die grossen Lexus sind auch bekannt dafür, dass die klanglos ebenfalls 300'000 und mehr machen.

Und die Mazda 626er mit 2.2 Liter und 2.0 Liter gelten ebenfalls als "unkaputtbar".

Was auffällt ist, dass ein ausgelutschter Toyta mit 100'000 und 9 Jahren 1) keinen Wert mehr hat und 2) null Pflege bekommt: selbst hier im Forum werden doch 300er *-Leichen mit Vollsynthethisch verhätschelt. Im Toyota forum ergibt die Suchefunktion mit Vollsyntethisch null Treffer:) Im Gegenteil, da liest man: EY MAN, HABE 60'000 KM OHNE SERVICE, SOLL ICH MAL Leitungs-WASSER NACHFUELLEN?

Warum ein 12 Jahre alter Corolla nur noch runter geritten wird, ein 14 Jahre alter Golf nocht getunt, Motor revidiert und neue Alufelgen bekommt, muss man nicht verstehen, ist halt so.

Ich denke, Hauptgrund dafür, dass man deutsche Autos als "besser" und somit auch erhaltenswert einstuft, ist v.a. die BAB-Qualität. In Deutschland wird gerast, lange Strecken werden zurückgelegt. Und da ist VW, *-und Co etc. halt einfach um Welten besser. Ich habe mich z.B. immer gefragt, was bitte an den "scheiss" 5er BMW so gut sein soll. Egal ob 190, 250 oder 350 PS, immer war da im Drehzahlkeller eine Anfahrschwäche etc. Bis ich einmal mit 20 nach Schweden gefahren bin. Hallo! Ab 140 zog der 530 ab wie Sau, 200 war wie 120 mit nem Japaner. Und Vollgasfest war er auch. DAS kann kein Japaner (bzw. nur wenige und früher fast keine). Und genau das wollen doch viele Proleten, Raser und Standard-Bürger: ein Auto zum BAB-reisen. Und wenn man mal ein Auto hat, das "SPASS" macht, dann wird investiert. Kostet halt:) In ein Auto ohne "Spassfaktor" steckt man nichts. Wer schenkt seiner 20 Jahre älteren Nachbarin was? Und wer schenkt der jüngeren Nachbarin was? Doch wer kocht nun wirklich besser?

Ich denke mal: die BAB-Optimierung deutscher Auto ist das Killer-Kriterium japanische Autos länger zu fahren und sugeriert Qualität, die sich aber nicht 1:1 auf die Lebensdauer übertragen lässt. Wenn es nur Hauptstrassen mit Vmax 80 hätte, gäbe es auch viel mehr Japaner.

Japanische Autos sind Lastesel, Familenkutschen, die nach dem Wechsel von der 1. in die 2. Hand nur noch runtergeritten werden.

Und das sehe ich auch in meinem Bekanntenkreis. Alle Japaner werden gefahren, die deutschen werden gewartet. Am Schlimmsten die Porsche-Sonntagsfahrer, deren Oelwechsel-Menge in einem Jahr im Frühling und Herbst nach 5000 Km genügt, nen Familientoyta 5 Jahre zu betreiben. Meine Mutter hatten nen Nissan, der hat in 100'000 km vielleicht ein Satz Kerzen, 3 mal Oelwechsel und nen Satz Reifen bekommen. Das wars. Wer nen Audi in geleckten Marmor-Tempel kauft, fährt den garantiert nicht ohne Pflege.

Und auch bei mir selber: was ich den Mercedes, diese grandiose Langstreckensänfte, gewartet. Oelwechsel eher alle 7000 als 10000. Tempomat eingebaut, Alufelgen, ZKD, Wapu, Servo repariert, Radlager... neue Teppich, Wagenheberaufnahmen geschweisst...bis ich mal aufgewacht bin und mir gesagt habe, HALLO, SPINNST DU? Und meine Japaner? Rost? Mit den Militärschuhen dagegen getreten und Spraydose. Oelwechsel? Die 4WD-Subaru-Schlampe soll fahren und nicht Pflege bekommen... Service? Kann warten. Mein Mazda 626 habe ich für 1000 Euro mit 70'000 km gekauft, einmal bei "Autofit" nen 129 Euro Service machen lassen und für 1000 Euro mit 100'000 km verkauft. Den Audi Turbo? JA, langsam warmfahren, schon mal in die Garage fahren und Fragen, wann der nächste Service fällig ist, Xenon-Lämpchen rein, Stereoanlage rein, Boxen rein, Alufelgen, Bosch-Platin-Kerzen rein, natürlich neue Zündkabel, grad noch neuen Luftfilter etc. Und dann mein Toyota Yaris? Mit 80'000 gekauft, gefahren, gefahren, gefahren einmal in den Service "aber bitte nur das Minimum" und dann mit 120000 verkauft. Natürlich ohne Reparaturen. Auf den Premiummarken hatte ich auch immer wieder gute Reifen, auf den Japanern hab ich die Reifen auf dem Abbruch geholt. Und guckt mal bei Aldi auf dem Parkplatz: die alten Deutschen haben Michelin, neuere Japaner Wang-Li runderneuert aus Korea.

Jungs, und glaubt mir, dass ich nicht nur bei mir so:) Ist das das VW-PS-BAB-Syndrom?

Und wenn ich sehe, wieviele VW-Ersatzmotoren hier schon gehandelt und verschoben wurden, wieviele VW-ESP schon getauscht wurden... weiss ich nicht, wie gut VW & Co wirklich sind. Hinzu kommt: wenn die Japaner auch ne WAPU für 80 Euro in Erstausrüster-Qualität hätten und nicht für 500 Euro, wie sehe es dann aus mit durchreparieren?? Mein Subaru hab ich nur verkauft, weil WAPU und Auspuff drann waren plus Keilriemensatz... bei VW wär das bezahlbar gewesen, bei Subaru nicht. Also Verkauf.

Wenn man NETTO (Pflege-berücksichtigt, gleiche Ersatzeilpreise und entsprechend weniger Einstampfentscheide, fehlende BAB-Tauglichkeit und Komfort etc. etc.) mit viel Psychologie und soziologischen Fakten nüchtern eine Analyse macht, denke ich, sind viele japanische Motoren unterm Strich genauso robust wie Deutsche. Und mehr noch, viel weniger reparaturanfällig.

Besonders krass sind im Moment die Dacia-Fahrer. Eine Bekannter Garagist hat erzählt, dass er viele Dacia-Fahrer nur beim Kaufen und dann ev. wieder beim Eintausch sieht. Die fahren einfach bis der Karren auseinander fällt. Ein Handwerker hat mit nem neuen Dacia 60'000 runtergeritten (ohne service), ist wieder in die Garage und hat nen neuen geholt (Eintausch): 9900 Euro für den Alten neu und noch 4900 im Eintausch... der hat seine Rechnung gut gemacht:)

Nunja, sicher eine never ending discussion:)


Gruss aus Bern

Edi



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