Kann man gar nicht so pauschal sagen


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Geschrieben von Werner am 14. November 2013 20:53:46:

Als Antwort auf: OT: Weiß wer die Bedingungen der Erdölförderung? geschrieben von Peter vdl am 14. November 2013 15:56:27:

Moin,

mit der Erdöl- und Gasbranche ist das so eine Sache. Es hängt immer von der Konstellation ab. Unrichtig ist auf jeden Fall, daß generell alles Gas über einer Ölbohrung abgefackelt wird. Wir haben schon für Libyen Erdgasaufbereitungen gebaut, die fast alles verwertet haben, was da kam.

Einige der Bedingungen hierbei: das Gas muß was wert sein, also halbwegs sauber. Sauergas kann man heute sehr gut entschwefeln. Das lohnt sich auch, wenn der Rest ok ist. Meist ist Sauergas auch sonst stärker verunreinigt - das muß aber nicht sein.

CO2 ist auch gut wegzukriegen. Stickstoff ist ekelig, weil er sich bei den Verflüssigungstemperaturen bereits in erheblicher Menge löst und den ganzen Verflüssigungsprozeß stört. Es kann dabei rauskommen, daß die Verflüssigung nicht lohnt, weil zu energieintensiv.

Steht kein LNG-Frachter zur Verfügung, oder wackelt die Transportkette sonst irgendwie, dann versucht man das Gas vor Ort gleich in Gasturbinen zu verbrennen und Strom damit zu machen. Damit ist dann der Eigenenergiebedarf der Förderstelle schon mal gedeckt und es bleibt auch noch was übrig. In den Wüstenstaaten ist Stromnetz billiger und einfacher zu bauen, als Pipelines.

Wenn das Gas unter sehr hohem Druck gefördert wird, kann man die Kosten für eine Hochdruckpipeline wieder rechnen. Sinkt dann nach Jahren der Druck, wird es teuer - weil die Energie für die Verdichtung ein gewichtiger Kostenfaktor ist.

Also kurz, man muß das alles rechnen. Mit Öko hat das wenig zu tun. Die Preise bestimmen das Verfahren.

Gruß

Werner



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