Re: Erdgas ist mehr da, als man zu fördern in der Lage ist. (leider viel Text)


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von R.Lang am 16. November 2013 11:44:49:

Als Antwort auf: Re: Flüssiggas ist noch wieder was anderes geschrieben von Horst E am 15. November 2013 20:52:03:

Hallo Horst,
also mit den Erdgasvorräten ist es wie mit den schönsten Äpfeln. Die Grössten sind für die Menschen am aufwendigsten erreichbar.

Grosse Mengen entstehen neu am Rande der Biossphäre als Abbauprodukt anerob. Lebensprozesse, dabei spielt Wärme eher eine Nebenrolle, fehlt sie geht der Prozess eben langsamer. Siehe Bioreaktoren die mit Mais gefüttert, und mit der Abwärme der Stromerzeuger zusätzlich beheizt werden.

In der Natur also Moorgebiete oder Flachwasserzonen als auch sackartige Tiefs in Gewässern sammelt sich kohlenstoffhaltige Biomasse, diese wird mit an Wasserstoff reichem Wasser vom direkten Zutritt des Luftsauerstoff abgeschlossen. Die aneroben Bakterien finden solche Zustände sind ein Prima Lebensraum, und siedeln sich dort bevorzugt an. Da sie ne gute Futterquelle haben, erzeugen sie durch Wasserspaltung und Kohlenstoffverzehr die erforderliche Wärme, CO2 und CH4. Da kein Prozess so ideal läuft, wie er hier verkürzt dargestellt wird, spielen halt die anderen vorkommenden Elemente wie Schwefel und Phosphor als auch andere vorkommende Stoffe ebenfalls mit. Hierdurch können halt noch störende Begleiter entstehen wie zum Beispiel Schwefelwasserstoff und anderes mehr oder weniger.

Wenn sich in dieser Umgebung abgeschlossene Räume oder Poren befinden kann das CH4 bzw. CO2 in Form von Gasblasen gestaut werden, es reichert sich dann an.

Sinkt die Temperatur, so kann es zu Methanhydrat gefrieren. Das Co2 geht unter entsprechenden Druckbedingung im Wasser in Lösung.

Soweit zunächst, also der Nachschub an Erdgas ist gesichert.

Die vorhandenen Gasvorräte sind sowohl in tieferen Schichten der Erdkruste als auch in der Nähe der Oberfläche zu finden. Tiefe Gasvorkommen sind entsprechend alt, und treten meist in Verbindung mit Kohle- oder Ölvorkommen auf. Im Ruhrgebiet gibt es aufgelassene Bergwerke, die liefern soviel Methan, das man dieses wirtschaftlich zu nutzen gedenkt, da es gefährlich sein würde, und eine Verschwendung darstellte es nicht zu nutzen.

Die oberflächennahen Vorkommen sind meist als Methanhydrat aufzufinden. Wobei das relativ zu sehen ist, zum Beispiel sind grosse Vorkommen an den unterseeischen Abhängen vor der Norwegischen Nordseeküste und auch an der Westseite der Kanaren gefunden worden. In Norwegen werden zur Zeit grosse Aufbereitungsanlagen aufgebaut mit denen diese Vorkommen ausgenutzt werden können. Wobei das oberflächennahe Gashydrat an den Abhängen sich auch grossräumig vom Boden lösen könnte, und beim Abrutschen einen erheblichen Tsunamieimpuls in Richtung amerikanische Ostküste auslösen könnte. Für die Westküste der Kanaren gilt eine ähnliche Gefahr. Zumal gerade bei den Kanaren zu berücksichtigen ist, das es eine vulkanisch aktive Zone ist, von der weitere Gefahrenmomente ausgehen.

Selbst in ozeanischen Gebieten wie zum Beispiel dem Bermudadreieck sind grosse Vorkommen gefunden worden. Das gleiche gilt auch für andere Gebiete auf der Erde wo vergleichbare Bedingungen anzutreffen sind. Im Indischen Ozean bauen indische Gasfördergesellschaften in den letzten Jahren in mehr als 1000m Wassertiefe Fördernetze auf die die dortigen Gasvorkommen erschliessen. Von daher sind schon in diesen Regionen wirtschaftlich förderwürdige Mengen vorhanden.

Kommen wir zu weiteren Vorkommen in den Permafrostzonen diese Planeten. Die grössten Gebiete mit in diesem Zustand liegen im Norden Russlands. bisher hat der permanente Eispanzer in den oberflächennahen Bodenschichten diese Vorkommen so abgeschlossen, das sich dort Vorkommen bilden können und haben. Diese werden ja auch erschlossen sofern das Transportproblem lösbar ist. Vermutlich wäre es sinnvoller diese Energiequelle vor Ort zur Entwicklung urbahner Infrastruktur zu nutzen, Nur wer geht freiwillig in diese unkomfortablen Regionen, um dort zu leben? Es ist eine Region in der in der Winterzeit kein Tageslicht vorhanden ist, dafür aber die Kühlschränke einen überflüssigen Luxus darstellen. In diesen Regionen muss man schon sehr gut bezahlt werden, damit man dort in der Förderindustrie zeitweise tätig sein würde.

Also über die Menge des vorhandenen Erdgases hätte ich keine Bedenken, die Nachfrage und der sich einstellende Preis würden den Verbrauch regeln.
Man kann sicher sein ,das die dort bekannten Gasvorkommen zukünftig nachgefragt werden, das Wachstum der Verbrauchermenge garantiert das. Vermutlich wird man jedoch an der Verbrauchereffizienz arbeiten müssen um überhaupt die nachgefragten Mengen wirtschaftlich darstellen zu können. Allerdings schlummern wohl mehr an Menge ist nicht zugängigen Regionen der Erde als man sich vorstellen kann.

Die Kenntnis über die Lage und der Zugriff auf diese Vorkommen bedeuten Wirtschaftspotential, welches inzwischen handelsbares Gut darstellt. Unter diesem Asspekt sollte man mal über die Situation der zur Zeit gebashten Habenichtse im Mittelemeeranrainerraum nachdenken. Da werden wirtschaftliche Konfliktstrategien gefahren um auf derartige Rechte auf Grund von bewusst geförderter Konsumverschuldung zugreifen zu können. Das würde sogar mit militätrischen Mitteln durchgesetzt. Sinnvollerweise geht diese Rechnung nicht auf, denn inzwischen zeigt sich, daß erdrückende Forderungsgewichte der westlichen Hochfinanzkapitalisten auf das Gegengewicht von potenten Mächten stösst. Russland als auch China haben ihre Füsse in die Tür gestellt. China hat grosse Teile des Hafen von Piräus gekauft, und Russland ist im Begriff öffentliche Verkehrsnetze in Griechenland zu übernehmen. Weitere wirtschaftliche Schachzüge im Finanzsektor sind sehr wahrscheinlich.

Von daher werden die Ausbeutungskarten für die Energievorkommen im östlichen Mittelmeer und in der Levante neu gemischt. Da hat auch die Türkei noch einige Trümpfe im Ärmel.

Für andere Regionen gilt ähnliches. Kasachstan beherbergt zur Zeit die grösste Baustelle der Welt, zur Erschliessung der dortigen im Boden liegenden Energievorkommen. Das ist der ware Grund warum in Afganistan Krieg ist, und im Nahen Osten kräftig gezündelt wird. Der Transport an die Küste des Indischen Ozeans so frei gemacht werden, ein Vorhaben das scheitern wird.

China wird wohl den entgültigen Joker ziehen wenn sich deren Energiebedarf so weiterentwickelt wie es zur Zeit abzusehen ist. Die potentiellen Transporttrassen werden seit längerer Zeit erschlossen und auf chinesische Art befriedet.

Auch Indien und Pakistan sowie Bangladesch werden dabei ne Rolle spielen. Also Erdgas weckt sicher entsprechende Begehrlichkeiten. Wobei da absehbar ist, das der Bedarf schneller wachsen wird als die die Deckung möglich sein wird.

Andere Quellen zeigen sich in den USA, wo wieder mal mit unvernunft und skrupellos gefrackt wird, was das Regionen so her geben. Sie werden wohl das Sparen erst schmerzhaft lernen, wenn auch diese Resourcen leer gepumpt wurden.

Soviel zur globalen Erdgassituation.

MfG Rainer

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]