Jecke Bilder !!


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Geschrieben von Werner am 04. Januar 2014 08:57:41:

Als Antwort auf: noch mal kalter Druck geschrieben von Hanomedes am 03. Januar 2014 11:01:07:

Moin und ein gutes Neues,

die Bilder sind ja wohl echt scharf.

Also ich habe immer gedacht, daß die Flößer auch den kalten Druck nutzen können, und ihre Paddel nur zum einseitigen Bremsen ins Wasser halten. Aber dort steht, daß es aktive Ruderschläge waren, mit denen die Flöße gesteuert wurden. Ok, wieder was gelernt.

Daß ein beladenes Schiff besser zu stiefeln geht, ist einsehbar. Der Widerstand des eingetauchtes Schiffes nimmt nicht in dem gleichen Maße zu, wie die Hangabtriebskraft. Der Schiffsboden allein hat ja schon sehr hohen Widerstand und macht beim unbeladenen Frachter mehr Fläche aus, als die umgebenden, eingetauchten Bordwände.

Interessant, daß das stiefeln im Rhein sogar verboten ist. Jetzt versteh ich auch die abwehrende Haltung von dem holländischen Skipper, mit dem ich darüber gesprochen habe.


Nochmal zur Gerinneströmung: wenn man das Strömungsprofil eines Rohres betrachtet, wo die treibende Kraft zur Mitte (also da, wo es am schnellsten strömt) immer weiter abnimmt, weil die betrachtete Querschnittsfläche immer kleiner wird, dann kommt man bei einfachen Laminar-Fall zur einer parabolischen Geschwindigkeitsverteilung. Anders gesagt, der mittlere Stromfaden wird sozusagen überhaupt nicht mehr angetrieben. Ihm fehlt die Druckfläche.

Bei Gerinneströmungen wächst die Scherkraft nach unten hin ebenso an, weil das "Paket" Wasser, was zu Tale zieht, immer schwerer wird. Die Strömung im Grundbereich ist also den stärksten Scherkräften ausgesetzt, die im turbulenten Fall sogar zu Rückströmungen führen kann. Am Rhein kann man das im Uferbereich gut sehen, wie an bestimmten Stellen die Randströmung zurückfließt und sich richtige großflächiche Wirbel bilden. Diese sind es, die die Energie aufzehren und den Fluß zähmen.

Stellt man sich das Flußbett als ein Halbrohr vor, hat man in guter Näherung die Rohrströmung. Zur Bestimmung der Re-Zahl muß man aber den Durchmesser verdoppeln, also sich nochmal eine umgekehrte Hälfte des Flusses obendrauf vorstellen. Da brauchts kaum Geschwindigkeiten für Re-kritisch !!

Allerdings darf man dabei nicht die Fließgeschwindigkeit im Zentrum ansetzen, sondern muß sich mutig zu einer Aussage der Durchschnittsgeschwindigkeit durchkämpfen - was gerade bei turbulenter Strömung nicht einfach ist konfus

Der eingetauchte, harte Schiffskörper stoppt die Turbulenz, was den Widerstand enorm absenkt.

So geht's also in die nächste Runde: eingetaucht geht besser, sagen die alten Treidler und Stiefler. Hanomedes meint, es liegt am tief sitzenden Ruder (was absolut nicht unlogisch erscheint)

Werner meint, es liegt am Verhältnis Hangabtriebskraft zu Gesamtwiderstand.


Nun brauchen wir nur noch ein U-Boot, um es auszuprobieren joker.

Zum perfekten Beweis darf dieses das Ruder nicht unten haben, sondern mittig - besser noch oben !! Vielleicht kann die Bundesmarine ja mal aushelfen für einen Versuch und wir schneiden die untere Hälfte des Ruders ab . . . .

Der Rhein wird dann gesperrt und wir schauen zu.


Gruß

Werner

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