Re: so sieht es bei anderen Projekten aus


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Geschrieben von R.Lang am 27. Januar 2014 20:18:32:

Als Antwort auf: Re: Ich denke schon geschrieben von Ungarnfreund am 27. Januar 2014 17:26:10:

Hallo Michael,
rechne mal mit das Du ca.15 - 17 KW/m³ Wasservolumen im Wärmespeicher unterbringen kannst. Wenn der Wärmespeicher gut isoliert ist rechnet man mit ca. 5% Wärmeverlust in 24 Std. Wenn das im Haus geschieht braucht man entsprechend weniger heizen.

Stellt sich die Frage: wie gross ist die Wärmemenge die Du für die Beheizung des Hauses benötigst? Klar es ist von der Aussentemperatur abhängig, aber wenn Du weisst welche Heizleistung Dein Öl-brenner hat, und die durchschnittliche Laufzeit des Brenners kennst kann man schon mit dem dicken Daumen abschätzen wie gross der Wärmebedarf ist.

Mit einer Wärmepumpe erreichst du jedoch nicht der Wärmepegel im Speicher wie es mit dem Brenner möglich ist. Also wird mit der LWP weniger Wärme in den Speicher gepumpt.

Nicht alleine der Wärmebedarf ist wichtig, auch die Zeit die die Temperatur im Haus braucht bis sie sich der Aussentemperatur angleicht,wenn die Aussentemperatur einen Sprung gemacht hat. Beispiel: Tags ca.5 Grad Cel. nachts -10 Grad Cel. Man nennt das Phasenschiebung. Wenn die so ausgelegt ist das man etwa 48 - 60 Std. braucht um einen Temperaturausgleich zu erreichen, dann sind die Wärmeverluste schon sehr gering, --> der Wärmebedarf entsprechend klein.

Wie du berichtet hast, hat sich deine Aktivitäten bei der Wanddämmung schon als sehr wirksam erwiesen. Ich kann Dir davon berichten das ich den umgekehrten Weg gegangen bin und erst das Dach gedämmt habe. In unseren Breiten ca. 1200 km weiter nördlich wie du, habe ich auf den alten Dachstuhl durch Aufdopplung der Sparren, Platz für 24 cm + (x cm zwischen den alten Sparren) für eine
Einblassdämmung von www.Isofloc.de, das sind präparierte Zeitungspapierschnitzel, schaffen lassen.

Auf die neuen Sparren wurde dann vollflächig eine manntragende Holzfaserschalung gelegt. Auf dieser Schalung wurde dann mit Konterlattung und Lattung eine Tonziegeldeckung eingedeckt. Im ersten Winter war auf unserem Dach der Schnee bis zu 4 Tagen länger liegen geblieben, als bei den umliegenden Dächern.

Was sagt uns das? Ja ja ich weiss es ging das Gerücht um "der Lang liesse die kühlschranktür auf". Ne das war ein Witz.

Nein die Wärmeverluste durch die Dachhaut waren kaum noch nachweisbar.

Das macht sich im Winter durch geringern Heizaufwand und im Sommer durch kühlere Raumtemperaturen in den ausgebauten Dachräumen bemerkbar. Ich bin mit der Dämmung der Aussenwände noch nicht ganz fertig, 50% fehlen noch.

Aber schon jetzt brauche ich nur noch 20% der Hölmenge die vor der Dämmung erforderlich war. Da ich wenig Lust habe, das Haus in den Rohbauzustand zu versetzen, muss ich mit den Heizkörpern die verbaut sind, weiter leben. Durch elektronisch geregelte Heizkörperthermostate habe ich weitere Einsparungen erreicht. Die Vorlauftemperatur wird am Kessel durch einen Mischer voreingestellt, da kann ich jetzt schon ca. 30 Grad weniger Vorlauftemperatur einstellen.

Das Haus ist ein Fertighaus 1965 gebaut. Damals kostete der Liter Heizöl 8 Pfennig. Dementsprechend war alles so ausgelegt, das es in die damals kleine Baukasse passte. Nun wenn ich mit Dämmen fertig bin, muss ich an die Heizung rann.

Diese wird einen 1000l Wärmespeicher bekommen, dieser wird mit 2 x 30 Vakuumröhren (OST-WEST-Anordnung) Solarthermie beladen, wenn denn die Sonne Strahlungsenergie liefert. Der Wärmespeicher kann sowohl die Heizung als auch über Frischwasserstation Warmwasser liefern.

Die bereit installierte 10kWP PV-Anlage (ebenfalls (OST-WEST anordnung) hat seit März 13 etwa 7,5 MW ins E-netz gespeist, in der gleichen Zeit wurden nachts ca. 500kw vom Netz bezogen. Tags über hat die geerntete PV-energie den Eigenbedarf an Strom klp. gedeckt. Hierdurch wurden ca.2 Mw Strombezug vom EVU vermieden.

Durch Prokollierung der Tageserträge der PV-Anlage habe ich etwa einen Überblick was ich von der Solarthermie erwarten kann. Da wird klar sichtbar, das in den Wintermonaten noch ein Defizit vorhanden ist. In welcher Grössenordnung das liegt, kann ich sagen wenn die laufende Heizperiode abgeschlossen ist.

Der Heizölbrenner ist ein Blaubrenner der auf kleineste Leistung abgestimmt worden ist, damit er noch entsprechende Laufzeiten erreicht. Die würden zwar länger wenn der Wärmespeicher schon ins Heiznetz eingebunden wäre,

Die Beschaffung des Speichers mit zwei Wärmetauschern und dem 100l Ausgleichsbehälter findet in den nächsten Wochen statt, Einbau dann danach, so das ich im nächsten Sommer schon den Wärmebedarf von der Sonne ernten kann.

Wie der alte Heizkessel ersetzt werden wird, kann ich noch nicht sagen, es stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.

Kaminofen für Stückholz mit Wassertaschen ans Heiznetz angebunden.

Erdgaskessel oder Wärmepumpe,

Ein BHkW erggasbetrieben wäre auch denkbar wenn man auf konservative Armortisationsrechnung verzichtet.

Denn das letztere würde nicht ausgelastet werden können. Ausserdem wäre man der Preisgestaltung des Gaslieferanten ausgeliefert. der wird den Preis immer zufällig wenn man Gas braucht nach oben schrauben, da helfen dann auch Lieferverträge nur wenig. Der so erzeugte Strom wird zu schlecht vergütet.

Beim Höl kann man noch strategisch einkaufen, bei direktverbrauch ohne lagerpuffer geht das nicht. Eventuell kann ich mit den hÖllieferanten einen Lagervertrag für den Heizölpuffer aushandeln. Dann kann der HÖlhändler mit besserem Marktüberblick das HÖl in grösseren Mengen beschaffen, wenn der Markt down ist. Denn er kann ja auf vertragliche gesicherte Lagerkapazität zurückgreifen. mal sehen was die in Frage kommenden lieferanten davon halten?
Es muss halt ne Lösung gefunden werden wie der finanzielle Ausgleich gestaltet wird. Das ist jedoch ne andere Baustelle.

Holzpeletts wären zwar auch möglich, nur die werden wohl in nächster Zeit nur eine richtung bei der Entwicklung der Preise haben, da hilft auch der Markt nur wenig, die Nachfrage steigt, der Preis wird von der Verfügbarkeit der Ware bestimmt.

ich hoffe etwas zur Ent- oder Verwirrung beigetragen zu haben.

Freundliche Grüsse aus Mittelhessen wo heute nach langer Zeit wieder mal die Sonne zu sehen war.

Rainer

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